Nach sechs Jahren Funkstille: Russische Touristen fliegen wieder zu Ägyptens Badeorten

Seit dem Jahr 2015 gab es fast keine Flugverbindungen zwischen Russland und Ägypten. Grund dafür war der Absturz einer russischen Maschine über der Sinai-Halbinsel. Seit Montag fliegen russische Flugzeuge wieder die beliebten Urlaubsorte des Landes an.

Nach einer sechsjährigen Pause sind die ersten russischen Touristen am Montag erstmals wieder nach Hurghada geflogen, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Nach Angaben der Agentur startete die Maschine am Montagmorgen mit 298 Passagieren an Bord.

Seit dem 9. August gibt es wieder Flugverbindungen von Russland zu den Badeorten Ägyptens – nach Hurghada und Scharm el-Scheich. Insgesamt werden pro Woche 20 Flüge durchgeführt, davon zehn von russischer und zehn von ägyptischer Seite.

Der Grund für die jahrelange Funkstille: Russland stellte im November 2015 alle Flüge zu den ägyptischen Ferienorten ein, nachdem ein russisches Charterflugzeug über der Sinai-Halbinsel abgestürzt war. Die Maschine war von Sharm el-Scheich nach Sankt Petersburg geflogen, alle 224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die meisten waren russische Urlauber. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" brachte die verunglückte Maschine nach eigenen Angaben mit einer Bombe zum Absturz. 

Im Jahr 2018 wurde der Flugverkehr teilweise wieder aufgenommen, allerdings nur in die ägyptische Hauptstadt Kairo. Russische Touristen, die sich an den Badeorten des Landes entspannen wollten, mussten in Kairo umsteigen. Wegen der COVD-19-Pandemie wurde auch diese Verbindung zeitweise unterbrochen.  

Im Juli dieses Jahres hob der russische Präsident Wladimir Putin schließlich ein Dekret aus dem Jahr 2015 auf, das Charterflüge zu den Badeorten Ägyptens untersagte.

Sowohl Touristen als auch die russische Reisebranche erwarteten die Aufnahme der Flugverbindung. Vor dem Jahr 2015 war Ägypten vor allem in der Wintersaison eines der beliebtesten Urlaubsziele der Russen. Im Jahr 2014 besuchten etwa drei Millionen russische Bürger das Land.

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