Zwei Funktionäre aus Belarus von Olympischen Spielen in Tokio wegen Timanowskaja-Fall ausgeschlossen

Die weißrussische Athletin Kristina Timanowskaja soll gezwungen worden sein, ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen abzubrechen und nach Weißrussland zurückzukehren. Die Sportlerin floh aus Japan nach Polen. Zwei Funktionäre werden wegen ihres Falls vom IOC sanktioniert.

Zwei weißrussische Sportfunktionäre sind vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Der Grund dafür ist der Fall der weißrussischen Sportlerin Kristina Timanowskaja.

Das IOC leitete eine Ermittlung gegen den Haupttrainer der weißrussischen Leichtathletikmannschaft Juri Moissewitsch und das Teammitglied Artur Schumak wegen Timanowskajas Entführungsvorwürfen ein. Die Trainer wurden von der Disziplinarkommission befragt. Nach den Ergebnissen des Gesprächs wurden ihnen ihre Akkreditierungen entzogen. Sie seien darüber hinaus aufgefordert worden, das olympische Dorf zu verlassen.

IOC-Präsident Thomas Bach nannte den Fall "bedauerlich". Die Disziplinarkommission soll ihre Ermittlung fortsetzen.

Sprinterin Timanowskaja war nach eigenen Angaben von Trainer Moissewitsch und dem Kollegen Schumak, dem stellvertretenden Leiter des nationalen Trainingszentrums, unter Druck gesetzt worden. Die Athletin soll vom weißrussischen Nationalen Olympischen Komitee dazu gezwungen worden sein, ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio abzubrechen. Anschließend sei sie gegen ihren Willen zum Flughafen gebracht worden, um nach Weißrussland zurückzukehren.

Am Flughafen wandte sich Timanowskaja an die japanische Polizei und bat um diplomatischen Schutz. Sie erhielt ein polnisches humanitäres Visum und floh nach wenigen Tagen aus Tokio nach Warschau. Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte die Sportlerin, sie sei "froh, in Sicherheit zu sein". Sie will in Polen ihre Sportkarriere fortsetzen.

Timanowskaja zufolge ist ihre öffentliche Kritik an weißrussischen Sportfunktionären Anlass für den Vorfall. Das weißrussische Nationale Olympische Komitee hatte diesbezüglich erwidert, die Athletin sei auf ärztliches Anraten wegen ihres "emotionalen und psychischen Zustands" aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

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