Vom 9. bis zum 13. August werden Russland und China gemeinsame Militärübungen auf dem Übungsgelände Qingtongxia im Nordwesten Chinas durchführen. Dies berichtete die Zeitung Global Times. Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, Oberster Oberst Wu Qian, sagte, das Thema der bevorstehenden Übungen werde die gemeinsame Verteidigung der regionalen Sicherheit und Stabilität sein.
Hauptziel des Manövers sind "drei Kräfte", die die regionale Sicherheit bedrohen, nämlich Terrorismus, Extremismus und Separatismus. Diese "drei Kräfte" stellten immer noch die Hauptbedrohung in den zentralasiatischen Staaten China und Russland dar, daher müssten Peking und Moskau ihre Einigkeit in dieser Frage stärken.
Wie die Zeitung bemerkte, werden diese Übungen gegen jede dritte Partei nicht geleitet. Einige US-Medien sind jedoch übermäßig besessen von den gemeinsamen russisch-chinesischen Übungen. So gab es in der Ausgabe von Newsweek einen Artikel, in dem es hieß, China und Russland würden gemeinsame Übungen in dem Moment durchführen, in dem sich die letzten US-Soldaten darauf vorbereiten, Afghanistan zu verlassen. Der Autor dieses Artikels betonte, dass die Hauptziele dieser Übungen "sowohl politischer als auch taktischer Art" seien.
Im Gegenzug stellte Global Times fest, dass es Washington ist, das viele Probleme in der Umgebung von Peking und Moskau verursacht. Die unverantwortliche Entscheidung der USA, Truppen aus Afghanistan abzuziehen, führe in dem Land zu Chaos.
Gleichzeitig schrieb die Zeitung, Washington könnte versuchen, einen Keil in Zentralasien zu treiben, der die russisch-chinesischen Beziehungen oder sogar die Einheit und den Zusammenhalt der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit bedrohe. Global Times stellte fest, dass Peking und Moskau als Reaktion darauf, dass Washington weltweit immer mehr Chaos verursacht, zusammenarbeiten sollten, um den Vereinigten Staaten zu erklären, dass sie sich nicht länger in die inneren Angelegenheiten anderer Regionen einmischen müssen.
Bei der Frage, ob diese Übungen einen Bezug zur Lage in Afghanistan haben, ist entscheidend, ob Afghanistan weiterhin unter Bedrohungen durch die oben genannten "drei Kräfte", nämlich durch Terrorismus, Extremismus und Separatismus, leiden wird, so Global Times.
Der Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan läuft offiziell seit dem 1. Mai. Parallel dazu haben die islamistischen Taliban im Land eine Offensive begonnen und kontrollieren bereits mehrere Bezirke, darunter viele an den Grenzen zu den Nachbarländern. Die USA halten ungeachtet der Sicherheitslage an ihren Abzugsplänen fest.
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