Der britische Premierminister Boris Johnson hat die weißrussische Ex-Präsidentschaftskandidatin und Oppositionsaktivistin Swetlana Tichanowskaja in der Downing Street empfangen. Bei der Begrüßung sagte Johnson gegenüber der 38-Jährigen:
"Wir sind auf Ihrer Seite und unterstützen Sie sehr bei dem, was Sie tun. Wir setzen uns für die Unterstützung der Menschenrechte und der Zivilgesellschaft in Weißrussland ein."
Journalisten teilte die weißrussische Oppositionspolitikerin nach dem Treffen mit, sie habe mit dem britischen Staatschef keine konkreten Maßnahmen diskutiert, die Großbritannien treffen könne. Dies benötige "weitere Arbeit". Sie zeigte sich trotzdem zuversichtlich, dass London ihr Hilfe im politischen Kampf gegen den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko anbieten werde. Sie nannte Johnson "einen Menschen, der wirklich gemeinsame Werte mit Weißrussen teilt".
In einem Interview für die US-Zeitschrift The National Interest im Vorfeld ihres Treffens mit US-Präsident Joe Biden in Washington vor einer Woche hatte Tichanowskaja die USA dazu aufgerufen,"die bedrängte Opposition zu stärken und Weißrussland zu demokratisieren". Während des Besuchs im Weißen Haus soll die Politikerin Biden gebeten haben, Weißrussland zu einem "gelungenen Beispiel für einen gewaltfreien Übergang zur Demokratie" zu machen. Außerdem fordert die Oppositionsaktivistin westliche Staaten auf, weitere Sanktionen gegen Minsk zu verhängen.
Swetlana Tichanowskaja ist die Ehefrau des weißrussischen Oppositionspolitikers Sergei Tichanowski. Nach dessen Verhaftung im Mai 2020 stellte sie sich zur Präsidentschaftswahl in Weißrussland und erhielt nach offiziellen Angaben 10,12 Prozent der Stimmen. Die weißrussische Opposition besteht jedoch darauf, dass das Ergebnis gefälscht worden sei und die Politikerin bei der Wahl gewonnen habe. Tichanowskaja lebt aktuell in Litauen.
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