Gestern wurde im US-Kongress Maskenpflicht verordnet, gleichlautend mit der Entscheidung der CDC, in Innenräumen müssten künftig alle, auch Geimpfte, wieder Masken tragen. Die Polizei des Kapitols wurde angewiesen, Besucher und Mitarbeiter ohne Masken festzunehmen. Abgeordnete dürfe sie allerdings nicht festnehmen, sondern nur dem Sergeant at Arms des Repräsentantenhauses melden. Gleiches gelte für Mitarbeiter, die einen Abgeordneten begleiten.
Die Verordnung hat nur einen Haken – sie gilt nur im halben Gebäude. Den Kongress teilen sich das Repräsentantenhaus und der Senat, und in der Hälfte des Senats gilt keine Maskenpflicht. Republikanische Abgeordnete machten sich diese Tatsache zunutze und veranstalteten einen maskenlosen Protestmarsch aus dem Repräsentantenhaus in die Senatshälfte. Sie bezeichneten den Maskenzwang für Geimpfte als "Machtmissbrauch durch Nancy Pelosi", die Sprecherin der Demokraten im Repräsentantenhaus.
Inzwischen ist die Polizei des Kapitols zurückgerudert und hat erklärt, sie werde Besucher und Mitarbeiter, die keine Maske tragen, nur zum Tragen auffordern oder des Gebäudes verweisen.
Auch auf der Pressekonferenz von US-Präsident Joe Biden entwickelte sich zum Schluss ein Streit um die Maskenpflicht für Geimpfte. "Sie haben gesagt, wer vollständig geimpft ist, braucht keine Maske mehr", meinte der Fox-News-Reporter Peter Doocy. Biden, der gerade dabei war, den Raum zu verlassen, erwiderte erbost, das habe er nie gesagt. "Im Mai klangen Sie so, als sei die Impfung die Fahrkarte, um die Maske für immer loszuwerden", erwidert Doocy. Daraufhin beschloss Biden, die Ungeimpften zu beschuldigen.
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