Die chinesische Zeitung Global Times hat am Dienstag auf Anschuldigungen des Weißen Hauses vom Montag reagiert. In einem langen Beitrag werden die Anschuldigungen strikt zurückgewiesen, China hätte eine Welle an Cyber-Attacken gegen ein E-Mail-Programm von Microsoft unterstützt. Die zwei Autoren erklären, die US-Administration versuche, den Cyberspace in "ein Schlachtfeld zu verwandeln".
Die Anschuldigungen, die von der NATO, der EU und einer Reihe weiterer verbündeter Staaten mitgetragen wurden, sind von chinesischen Diplomaten, Internet-Institutionen und Experten zurückgewiesen worden. "Die grundlosen Vorwürfe ändern nichts an der Tatsache, dass die USA der Welt führendes Spionage-Imperium sind, das mit weitreichenden rechtswidrigen Aktionen im Cyberspace auftritt, und einige seiner jüngsten Skandale bringen sogar die Verbündeten in eine peinliche Situation."
Der Beitrag weist auf Berichte im Internet hin, die belegen, dass die CIA seit mehr als einem Jahrzehnt hinter Hacker-Aktivitäten steht, die das chinesische Raumfahrtprogramm, wissenschaftliche Institutionen in China, Internet- und Ölförderungsunternehmen sowie staatliche Stellen Chinas zum Ziel haben. Die Autoren bezeichnen die USA daher als "Übeltäter Nummer 1".
Das Chinesische Außenministerium nahm auf einer Pressekonferenz am Dienstag Stellung. Sein Sprecher Zhao Lijian erklärte, diese Anschuldigungen sind vollkommen inakzeptabel. Sie würden politische Zwecke verfolgen, indem sie China verleumden. Die vom Weißen Haus in Washington präsentierten technischen Details ergeben keine Kette an Nachweisen für eine Beteiligung Chinas, fuhr der Sprecher fort.
Die Zeitung weist auf einen Bericht vom National Computer Network Emergency Response Technical Team/Coordination Center of China (CNCERT/CC) hin, einer Koordinationsstelle zur Abwehr von Notfällen im Internet. Dieser Bericht gibt die Zahlen über Zugriffe auf online Angebote von chinesischen Einrichtungen an.
Es folgen nähere Angaben zu den Argumenten von chinesischer Seite. Sie unterstreichen, in welchem Umfang China ein hauptsächliches Opfer von weltweiten Cyber-Attacken geworden ist und weiterhin wird.
Abschließend zitiert die Zeitung noch einmal den Sprecher des Außenministeriums Zhao: "Sollte die NATO sich wirklich Sorgen um die Cyber-Sicherheit ihrer Staaten machen, so sollte sie zuerst die Diebsstahlversuche bestimmter Mitglieder gegen andere Mitglieder diskutieren."
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