Während Zeremonie: Raketen schlagen nahe Präsidentenpalast in Afghanistan ein

In der Nähe des Präsidentenpalastes in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind während des islamischen Opferfests Eid ul-Adha am Dienstag mindestens drei Raketen eingeschlagen. Dies teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Bisher gab es keine Angaben über Tote oder Verletzte.

Die Geschosse fielen ins Stadtzentrum unweit einer Zeremonie zum Opferfest Eid ul-Adha, an der Afghanistans Präsident Aschraf Ghani teilnahm. In einem Video des Senders ToloNews war zu sehen, wie Ghani, Vizepräsident Amrullah Saleh und weitere hochrangige Politiker trotz des Raketenangriffs weiter beteten.

Eine Rakete habe ein nur wenige Meter vom Präsidentenpalast entferntes Regierungsgebäude getroffen, hieß es. Berichte über Verletzte oder Tote gab es bisher nicht, auch bekannte sich zunächst niemand zu dem Angriff.

Präsident Ghani machte die militant-islamistischen Taliban für den Anschlag verantwortlich. Die Islamisten hätten weder den Willen noch die Absicht, die anhaltenden Konflikte politisch beizulegen, sagte er. Man könne das Land nicht mit Raketen erobern, sondern nur, indem man die Herzen der Menschen für sich gewinne.

Die Taliban hatten mit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai mehrere Offensiven gestartet und dabei große Gebietsgewinne erzielt. Mittlerweile kontrollieren sie knapp über die Hälfte aller Bezirke des Landes. Am vergangenen Wochenende kamen die Islamisten mit Vertretern der afghanischen Regierung in Doha im Golf-Emirat Katar zu Gesprächen zusammen. Die Seiten erklärten am Sonntag jedoch lediglich, sie planten weitere derartige Treffen.

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