Cyber-Attacken: USA beschuldigen China

Die USA, die NATO, die EU und weitere Staaten werfen China staatlich gelenkte Cyber-Attacken vor. Im Weißen Haus wurden die Anschuldigungen in einem 31-seitigen Dokument zusammengefasst. Zentrales Ziel der Angriffe sei ein E-Mail-Programm von Microsoft gewesen.

In einer am Montag veröffentlichten Erklärung macht die US-Regierung China für eine Welle von Hacker-Angriffen in den vergangenen Monaten verantwortlich. Die Anschuldigung bezieht sich im Besonderen auf eine breitangelegte Attacke auf Microsoft im vergangenen März. Eine Darstellung der Vorwürfe gab das Weiße Haus in einem 31-seitigen Dokument heraus, wie Reuters berichtet.

Die Verbündeten der USA bei der NATO und der EU, einschließlich Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland und Japan, trügen die Anschuldigungen mit, heißt es in dem Bericht. Die Regierungen und Organisationen würden die "hinterhältige Cyber-Kampagne" gegen den Microsoft Exchange Server "mit hoher Überzeugungskraft" Hackergruppen mit Verbindungen zum chinesischen Ministerium für Staatssicherheit zuschreiben.

"Die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten und Partner weisen auf weitere Details der Verflechtungen der Volksrepublik China in den hinterhältigen Cyber-Aktivitäten hin und werden weitere Gegenmaßnahmen ergreifen", so das Dokument.

Die Botschaft der Volksrepublik China in Washington, D.C. hat auf eine Anfrage von Reuters zu einem Kommentar bislang nicht reagiert. Kürzlich sagten chinesische Vertreter, das Land sei ebenfalls Opfer von Hacker-Angriffen und spreche sich gegen jede Form von Cyber-Kriminalität aus.

Bundesbehörden der USA wie der Nationale Sicherheitsrat, die NSA (National Security Agency) und das FBI wollen mehr als 50 Techniken und Vorgehensweisen der Hacker vorstellen und erläutern. "Wir werden zeigen, wie das chinesische Ministerium für Staatssicherheit kriminelle Auftragshacker für globale Cyber-Attacken einsetzt, die auch dem Zweck von persönlichen Vorteilen dienen", sagte ein Vertreter des Weißen Hauses.

Die Attacken hätten Schwachstellen im "Microsoft Exchange Server" genutzt, einer weltweit verbreiteten Software zur Verwaltung von E-Mail-Accounts. Experten wären überrascht gewesen von dem Ausmaß der Attacken, die in den USA Tausende von Opfern betreffen könnten.

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