In Russland gibt es 17 IKEA-Warenhäuser. Für das schwedische Unternehmen ist die Russische Föderation der zehntgrößte Markt weltweit. Zuerst berichtete Bloomberg von den ausstehenden Zollgebühren IKEAs in Russland. Auch die schwedischen Nachrichten griffen das Thema in einer Kurzmeldung auf. Die Höhe der fälligen Zollgebühren hätte das Unternehmen zu niedrig angesetzt und falsche Angaben zwischen den Jahren 2017 bis 2020 gemacht, so die Vermutung der russischen Beamten. Auch Lizenzgebühren seien in dieser Zeit zu niedrig angesetzt worden.
Auf diese Weise hätten sich die überfälligen Zahlungen auf umgerechnet 11,72 Millionen Euro summiert. Es wurde ein Verwaltungsverfahren durch den Föderalen Zolldienst Russlands eröffnet. IKEA streitet ab, sich falscher Angaben schuldig gemacht und zu wenig gezahlt zu haben.
Ähnliche Vorwürfe treffen wegen Steuerhinterziehungen derzeit den schwedischen Bekleidungsriesen H&M (Hennes und Mauritz). Auch hier sollen fällige zweistellige Millionenbeträge an Steuern in Russland nicht entrichtet worden sein. Für das Unternehmen bedeutet dies im günstigsten Fall hohe Geldstrafen – oder aber Gefängnisstrafen für Führungskräfte. Bloomberg wertet die Untersuchungen gegen IKEA und H&M als Beweis für die Unberechenbarkeit des schwedischen Marktes. Im Hinblick hierauf wird auch die Geldstrafe für den in Schweden gegründeten und nun in der Schweiz ansässigen Hersteller von Schönheitsprodukten Oriflame Holding genannt. Insgesamt 1 Milliarde Rubel musste das Unternehmen wegen Steuerverstößen begleichen.
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