Die Gefahr, die von der aus Indien stammenden "Delta-Variante" ausgeht, ist bereits fest im Bewusstsein der Bevölkerung "verankert". Experten wie der Virologe Christian Drosten sind sich längst sicher, jetzt gelte es erst recht, sich impfen zu lassen, um der Gefahr zu trotzen. Spätestens im Herbst drohten aufgrund der neuen Variante andernfalls erneut steigende Zahlen positiv Getesteter.
Wie zuvor die britische Alpha-Variante soll nun auch die Delta-Variante aus Indien wesentlich ansteckender und womöglich auch tödlicher sein als die angeblich aus Wuhan stammende "Urform". Doch nun zieht bereits eine neue Gefahr am Horizont herauf: die variierte Variante "Delta Plus". Indien stufte diese neu nachgewiesene Virusvariante gerade als "besorgniserregend" ein. Auch "Delta Plus" soll wiederum ansteckender sein.
Die als AY.1 bezeichnete neue Variante sei allerdings zuerst in Europa identifiziert worden und laut dem indischen Gesundheitsministerium dort in Indien bereits in den Bundesstaaten Maharashtra, Kerala, Madhya Pradesh und Tamil Nadu nachweisbar sein. 40 Fälle wurden nach Erkenntnissen des Ministeriums bislang protokolliert, wobei die Angaben schwanken. Charakteristisch für die neue Variante soll die K417N-Mutation im Spike-Protein sein.
"Bis jetzt wurde unter den sequenzierten Proben (45.000+) in Indien die Delta-Plus-Variante – AY.1 – sporadisch in Maharashtra, Kerala und Madhya Pradesh beobachtet, wobei bisher etwa 40 Fälle identifiziert wurden und keine signifikante Zunahme der Prävalenz zu verzeichnen ist."
Nach aktuellen Angaben konnte "Delta Plus" bisher in neun weiteren Staaten nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um die USA, Großbritannien, Portugal, die Schweiz, Japan, Polen, Nepal, Russland und China. Wie britische Medien berichten, herrschen jedoch unter Virologen verschiedentlich Zweifel an der Einstufung von AY.1 als eine "besorgniserregende Variante". Demnach fehlten bisher die entsprechenden Daten, die belegen könnten, dass diese Variante im Vergleich zu anderen Varianten tatsächlich infektiöser sei oder zu noch schwereren Erkrankungen führe.
Die BBC erwähnt hierzu namentlich den Virologen Dr. Gagandeep Kang von der Royal Society of London:
"Es gibt noch keine Daten, die die Behauptung der besorgniserregenden Variante stützen. Man braucht biologische und klinische Informationen, um zu beurteilen, ob es sich wirklich um eine bedenkliche Variante handelt."
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