Am Mittwoch hat der US-Präsident auf eine Frage einer CNN-Journalistin scharf reagiert. Später entschuldigte er sich dafür.
Nach Bidens Pressekonferenz in Genf fragte ihn CNN-Korrespondentin Kaitlan Collins auf dem Weg zum Ausgang, wie das US-amerikanische Staatsoberhaupt sicher sein könne, dass sein russischer Amtskollege Wladimir Putin "sein Verhalten ändern" werde.
Biden antwortete, er sei sich nicht sicher, ob Putin sein Verhalten ändern werde. Er wiederholte seine Aussage, dass sich Russlands Verhalten ändern wird, wenn der Rest der Welt sich dem entgegenstellt. Er fügte hinzu:
"Ich bin mir bei nichts sicher. Ich stelle nur eine Tatsache fest."
Collins merkte an, dass Putin während seiner Pressekonferenz nach dem Treffen "die Beteiligung an Cyberangriffen bestritten, Menschenrechtsverletzungen heruntergespielt und sich sogar geweigert hat, auf den Fall Alexei Nawalny einzugehen". Collins bestand darauf, dass dies nicht als das konstruktive Treffen angesehen werden sollte, wie Präsident Putin es bezeichnet hat. Hierauf antwortete Biden:
"Wenn Sie das nicht verstehen, sind Sie im falschen Geschäft."
Vor seiner Abreise aus Genf entschuldigte sich Biden jedoch bei der Journalistin für seine harsche Reaktion. Ihm zufolge sei es wichtig, ein Realist zu sein, aber man solle nicht aufhören, ein Optimist zu sein.
Auf Twitter wurde das Verhalten der Reporterin scharf kritisiert. Einige Nutzer forderten die Journalistin auf, keine dummen Fragen mehr zu stellen. Andere merkten an, Collins habe mit dieser Aktion ihr wahres Gesicht gezeigt.
"Hör auf, dumme Fragen zu stellen, Kaitlan."
"Alles klar mit dir und deinen dreckigen Fragen. Früher mochte ich dich, aber jetzt hast du dein wahres Gesicht gezeigt."
"Machs besser. Stelle relevante Fragen, um Fakten zu erhalten, keine Bewertungen."
Andere Nutzer schrieben, auch der US-Präsident habe sich in dieser Situation falsch verhalten. Biden solle auf die Angriffe von Journalisten zurückhaltender reagieren.
"Wenn Sie die mächtigste Person der Welt sind und die Fragen der Medien nicht beantworten können, ohne die Beherrschung zu verlieren, sind Sie vielleicht im falschen Geschäft."
Die Gespräche zwischen Putin und Biden fanden in der Villa de La Grange in Genf statt. Es war der erste Gipfel zwischen den Präsidenten Russlands und der USA seit Putins Treffen mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Juli 2018 in Helsinki.
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