Bei dem mehrstündigen Genfer Präsidententreffen zwischen Wladimir Putin und Joe Biden war eine ganze Palette an Themen behandelt worden: von Cyberangriffen über Nawalny bis hin zu den Konflikten in Afghanistan, Syrien und Libyen. Dabei könnte es aber – trotz aller Meinungsverschiedenheiten in zentralen Punkten – auch beiderseits vorsichtige Signale der Entspannung gegeben haben.
So sagte Biden etwa auf seiner Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen, er glaube nicht, dass Putin einen Kalten Krieg mit den USA wolle. Auch die eigene US-Agenda sei "nicht gegen Russland gerichtet", sondern "setzt sich für die USA ein". Es habe bei dem Treffen "keine Drohungen" gegeben. Jedoch gehe es um unterschiedliche Interessen beider Länder. Biden führte aus:
"Es geht nicht darum, dass man sich umarmt und verliebt. Nein, es geht um Interessen – die Interessen meines Staates oder ihres Staates. Wir sind nicht an einem neuen Kalten Krieg interessiert und ich bin überzeugt, dass er [Putin] das tatsächlich [auch] meint und versteht. Aber das bedeutet nicht, dass er bereit wäre, die Waffen zu strecken."
Zudem habe er den Eindruck gewonnen, der russische Präsident sei "besorgt, dass wir ihn bekämpfen wollen, dass wir ihn überwinden wollen". Andauernde Zerwürfnisse – ein Kalter Krieg – seien jedoch nicht die Art von Beziehungen, die Putin zu den USA suche, so Biden.
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