Putin-Biden-Gipfel: Tumultartiger Andrang von Journalisten – Sicherheitskräfte schreiten ein

Die Gespräche zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin hatten kaum begonnen, da mussten Sicherheitskräfte einschreiten. Grund: Der Andrang von Pressevertretern, der in einen Tumult ausartete.

Kaum hatte das protokollarische Treffen zwischen den beiden Staatschefs in Genf begonnen, bei dem Pressevertreter anwesend sein durften, mussten Sicherheitskräfte einschreiten.

Grund war der große Andrang von Journalisten. Neben den bereits im Gebäude befindlichen Pressevertretern hatten weitere Journalisten versucht, hineinzukommen, und wollten sich dabei regelrecht durch einen Eingang quetschen, der aber nicht zum Eintritt vorgesehen war. 

Das Sicherheitspersonal hatte einige Mühe, sie zurückzuweisen. Es soll sich laut russischen Medien vor allem um US-Journalisten gehandelt haben, die sich auf diese Weise Zutritt verschaffen wollten. 

Die Journalisten wurden inzwischen von der Tür vertrieben und diese wird von einem verstärkten Team von US-Sicherheitsleuten bewacht. Die Gespräche zwischen Putin und Biden gehen weiter.

Ein US-Korrespondent beschrieb das Gerangel zwischen den Medienvertretern als das chaotischste, war er seit neun Jahren bei einer Veranstaltung des US-Präsidenten gesehen hat. Journalisten schoben, schubsten und schrien. Kurz darauf spannten die russischen Sicherheitskräfte ein rotes Seil auf, um die Journalisten von den Staatsoberhäuptern zu trennen.  

Wie der Korrespondent weiter schilderte, schrien die russischen Sicherheitskräfte die Journalisten an, sie sollten rausgehen und begannen, die Pressevertreter zu schubsen. Journalisten und Beamte des Weißen Hauses schrien daraufhin zurück und forderten die russischen Sicherheitskräfte auf, die Finger von ihnen zu lassen. Beide Präsidenten nahmen das vor ihnen stattfindenden Gerangel scheinbar amüsiert zur Kenntnis, so der Korrespondent.

"Sie haben sich nicht unter Kontrolle", sagte laut einem Ruptly-Korrespondenten einer der Sicherheitskräfte zu Putin, woraufhin der russische Präsident nur mit den Schultern zuckte.  

Nachdem Biden seine Eröffnungsrede aufgrund des chaotischen Presseansturms unterbrechen musste, warf er noch mal einen kurzen Blick auf seine Notizen. Putin hatte hingegen auf Notizzettel verzichtet.

Inzwischen besprechen sich die Präsidenten in einer erweiterten Runde, an der auch die US-Diplomatin Victoria Nuland teilnimmt. Sie war unter Präsident Barack Obama im Außenministerium für Europa und Eurasien zuständig. Sie sorgte 2014 mit dem Ausspruch "Fuck the EU" für weltweites Aufsehen.  

Laut Angaben des Kreml befinden sich Themen wie die Perspektiven für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen, die strategische Stabilität, die Informationssicherheit und die Bekämpfung der Cyberkriminalität auf der Gesprächsagenda. Aber natürlich können die beiden Staatsoberhäupter auch andere Themenfelder ansprechen, die nicht im Vorfeld geplant wurden, erklärte Juri Uschakow, der Assistent für Außenpolitik des russischen Präsidenten, am Vorabend des Gipfeltreffens. 

Update: Das Treffen ist inzwischen beendet. Joe Biden hat die Villa bereits verlassen. Bevor er in seine Limousine stieg, machte er noch eine "Daumen hoch"-Geste. Beide Staatschefs wollen demnächst getrennt voneinander eine Pressekonferenz geben. 

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