Trump verspottet Biden vor Gipfel mit Putin: "Schlafen Sie nicht ein"

Im Vorfeld des Biden-Putin-Gipfels gab Donald Trump seinem Nachfolger eine Botschaft mit auf den Weg. Er erinnerte sich an den Erfolg seines eigenen Gipfels mit Putin vor knapp drei Jahren und warnte den 78-Jährigen, er solle während des Treffens gefälligst nicht einschlafen.

In einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung hat sich der frühere US-Staatschef zu dem mit Spannung erwarteten Biden-Putin-Gipfeltreffen am kommenden Mittwoch in Genf geäußert. Dabei sagte Trump gegenüber Biden, den er zuvor während der US-Wahlkampagne als "schläfrigen Joe" verspottet hatte:

"Viel Glück für Biden im Umgang mit Präsident Putin – schlafen Sie während des Treffens nicht ein, und bitte richten Sie ihm meine herzlichsten Grüße aus!"

Zugleich blickte Bidens Vorgänger auf sein eigenes Gipfeltreffen mit Wladimir Putin im Jahr 2018 in Helsinki zurück. Das bezeichnete er als "großartig und sehr produktiv". Trotz der Bemühungen, den Erfolg der Verhandlungen durch "Fake News" herunterzuspielen, hätten die USA dadurch viel gewonnen – "einschließlich des Respektes von Präsident Putin und Russlands", betonte Trump. 

Auch sei es ihm zufolge gelungen, die Benachteiligung zu überwinden, zu der die Wahleinmischungsvorwürfe der US-Demokraten einschließlich seiner einstigen Herausforderin Hillary Clinton gegenüber Moskau geführt hätten. In diesem Zusammenhang antwortete er auf die Frage, ob er Russland oder den Geheimdiensten der Obama-Ära mehr vertraue, "offensichtlich" Russland, indem er Letztere als "Gesindel" brandmarkte. 

Bei dem Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten vor drei Jahren hatte Trump die Erkenntnisse seiner eigenen Geheimdienste über die angebliche Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahlen infrage gestellt und damit in seiner Heimat für viel Entrüstung gesorgt. Auch generell sah sich das ehemalige US-Staatsoberhaupt in seiner Amtszeit immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, Wladimir Putin zu hofieren. Im Wahlkampf hatte Biden Trump als "Putins Welpen" bezeichnet und einen konfrontativeren Kurs gegenüber Moskau angekündigt.

Zum Auftakt seiner ersten Europareise hatte Biden am Mittwoch jedoch gesagt, die USA suchten nicht den Konflikt mit Russland. Er machte aber auch deutlich, dass die russische Regierung bei "schädlichen Handlungen" mit Konsequenzen der USA rechnen müsse. Der Kreml betonte seinerseits die Wichtigkeit des bevorstehenden Gipfels, warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen an das Treffen.

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