Abzug aus Afghanistan: Bundeswehr muss große Mengen an Alkohol nach Deutschland zurückholen

Seit dem 1. Mai befinden sich die NATO-Truppen auf dem Rückzug aus Afghanistan. Die Bundeswehr ist hierbei mit einem heiklen Problem konfrontiert: Sie muss rund 22.500 Liter Alkohol zurückholen, die sich nach der Einführung eines Alkoholverbots angehäuft haben.

Die Bundeswehr verlässt derzeit im Zuge des NATO-Truppenabzugs Afghanistan. Im Rahmen der Operation Resolute Support der Nordatlantischen Allianz stellte Deutschland das zweitstärkste Kontingent nach den USA für den Einsatz in dem zentralasiatischen Staat.

Vor einigen Wochen wurde für deutsche Soldaten in Afghanistan wegen der Bedrohungslage in der letzten Phase des Abzugs ein generelles Alkoholverbot eingeführt. Dies führte dazu, dass sich nach Medienangaben rund 22.500 Liter Bier, Wein und Sekt in Militärdepots der deutschen Truppen angehäuft haben. Vor der Einführung des Verbots durften Soldaten zwei Dosen Bier pro Tag konsumieren.

Somit ist die Bundeswehr mit einem heiklen Logistikproblem konfrontiert: Da Afghanistan ein muslimisches Land ist, kann man den gelagerten Alkohol weder verkaufen noch an afghanische Truppen vergeben und aus ökologischen Gründen darf man Bier, Wein und Sekt nicht in die Natur entsorgen.

Der in Kisten verpackte Alkohol soll mit einer Frachtmaschine zurück nach Deutschland gebracht werden. Die Bundeswehr glaubt, durch den Verkauf des Alkohols die Transportkosten decken zu können.

Der Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan begann am 1. Mai und soll den Angaben der militärischen Leitung zufolge einige Monate in Anspruch nehmen. Das Bündnis will dennoch weiterhin die afghanischen Behörden bei der Aufrechterhaltung des Friedens im Land unterstützen. Nach Angaben der Vereinten Nationen eroberten seit Beginn des Abzugs die militant-islamistischen Taliban mehrere Bezirke in Afghanistan zurück.

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