In der Corona-Krise wurde immer wieder betont, dass eine Rückkehr zur Normalität nur durch Massenimpfungen möglich sei. Doch einige Mediziner äußern nun zunehmend Zweifel an der Sicherheit der Corona-Impfstoffe: In der kanadischen Radiosendung On Point erklärte Byram Bridle, Professor für Virus-Immunologie an der University of Guelphe, der Radiomoderatorin Alex Pierson, dass er ernste Bedenken gegenüber den Corona-Impfstoffen habe: Er sei mittlerweile der Meinung, dass man "einen großen Fehler" gemacht habe.
Im Interview erklärte Bridle, dass der Grund für seine Besorgnis in den Spike-Proteinen des SARS-CoV-2-Erregers liege, die auch durch die Corona-Impfstoffe im menschlichen Körper produziert werden. Mittlerweile habe man herausgefunden, dass das Spike-Protein, wenn es in den Blutkreislauf gelangt, Schäden am Herz-Kreislauf-System fast vollständig allein verursachen kann. In Tierversuchen zeige sich außerdem, dass das Spike-Protein auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Schäden im Gehirn verursachen könne.
Auf den ersten Blick sei dies nicht besonders beunruhigend, da der Impfstoff in den Schultermuskel injiziert wird. Doch durch eine Anfrage bei den japanischen Zulassungsbehörden habe er Zugang zu einer Biodistributionsstudie erhalten, in der die Verteilung der Vakzin-Nanopartikel in den Organen untersucht wurde. Die Ergebnisse seien beunruhigend: Die Nanopartikel reichern sich, sobald sie ins Blut gelangen, in der Milz, der Leber, dem Knochenmark, den Nebennieren und auch in ziemlich hohen Konzentrationen in den Eierstöcken an.
Dies werde auch durch eine Veröffentlichung bestätigt, in der 13 Mitarbeiter des Gesundheitssektors, die den Impfstoff des Unternehmens Moderna erhielten, untersucht wurden. In elf Fällen konnte das Vakzin im Blutkreislauf nachgewiesen werden. Man wisse nun aber, dass das Spike-Protein ein pathogenes Protein sei und im Körper Schaden anrichten könne, wenn es in den Blutkreislauf gelange: Dies können beispielsweise zu Blutgerinnseln führen oder zu Herzproblemen.
"Kurzum, die Schlussfolgerung ist, dass wir einen großen Fehler gemacht haben [...]. Wenn wir also Menschen impfen, impfen wir sie versehentlich mit einem Toxin."
Bridle zufolge gibt es in einer noch nicht veröffentlichen Studie auch Hinweise darauf, dass die Antikörper aus dem Impfstoff durch die Muttermilch übertragen werden. Dabei soll man unbeabsichtigt herausgefunden haben, dass der Impfstoff-Vektor selbst an gestillte Säuglinge abgegeben wird. In der Datenbank für Hinweise auf Impfstoff-Nebenwirkungen in den USA könne man Hinweise darauf finden, dass bei gestillten Säuglingen Blutungen im Magen-Darm-Trakt auftreten. Dies könne ernste Auswirkungen auf Menschen und auch für Kinder haben. Der Immunologe warnte auch vor der derzeitigen Regelung in Kanada, dass Menschen, die gegen Corona geimpft werden, Blut spenden dürfen.
Wenig überraschend ist, dass der Immunologe für seine Äußerungen in den sozialen Medien von anderen Wissenschaftlern scharf kritisiert wurde. Der Epidemiologe David Fisman von der University of Toronto wies beispielsweise darauf hin, dass einige Aussagen nicht auf aktuellen Daten beruhen. Andere Twitter-Nutzer wie der Mediziner Glen Pyle von der University of Guelphe wiesen ihn darauf hin, dass er einige Studien mutmaßlich falsch interpretiert habe.
So sei beispielsweise die Konzentration der durch die Impfung gebildeten Spike-Proteine viel zu gering, um an die ACE-2-Rezeptoren zu binden. Dies sei die Voraussetzung dafür, dass die Spike-Proteine Schäden verursachen. Die Konzentration dafür müsse fünf Größenordnungen höher sein. Zudem gebe es Untersuchungen, die belegen, dass die Vakzine nicht über die Muttermilch übertragen werden.
Fisman verwies auch auf eine eher fragwürdig erscheinende Webseite, die die Aussagen Bridles einem sogenannten "Faktencheck" unterzieht. Dort wird Bridle vorgeworfen, dass er "Desinformation über COVID-19-Impfstoffe" verbreite. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Immunologe einige Studien falsch interpretiert haben soll und dass die Aussage, dass das Spike-Protein "toxisch" sei, falsch ist. Zudem gehe es in der eingangs erwähnten Biodistributionsstudie um die Verteilung der Liposom-Nanopartikel und nicht um die Verteilung des Spike-Proteins. Des Weiteren wird darauf verwiesen, dass Bridle selbst Fördergelder für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, der in einem Zeitraum von vier Jahren entwickelt werden sollte, erhalten hat.
Die Gestaltung und Aufmachung des Faktenchecks, auf den Fisman verweist, ist jedoch mehr als fragwürdig: In der Version vom 29. Mai findet sich statt eines Impressums nur "A concerned scientist" (auf Deutsch: "Ein besorgter Wissenschaftler") als Hinweis auf den Urheber der Webseite. Merkwürdigerweise wurde der Name Bridles selbst als Domain-Name verwendet. In dieser Version wird vom Urheber sogar explizit darauf hingewiesen, dass man "immer seinen eigenen Namen als Domain kaufen sollte". Weiter wurde auf der Webseite offensichtlich auch versucht, die Radiomoderatorin zu diskreditieren, indem auf einige ihrer früheren Arbeiten verwiesen wird.
In einer aktuelleren Version der Webseite, die wohl in dem Versuch, seriöser zu wirken, aktualisiert wurde, fehlen einige dieser Hinweise. Mittlerweile wurden die Aussagen des "Faktenchecks" auch mit verlinkten Quellen belegt. Es wird zudem darauf verwiesen, dass Bridle nie im Besitz der Webseite-Domain war.
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