Aserbaidschan und Armenien beschuldigen sich gegenseitig "feindlicher Handlungen"

Aserbaidschanische Truppen haben am Donnerstag sechs armenische Soldaten an der Grenze festgesetzt. Diese hätten einen terroristischen Akt vorbereitet. Armenien bestreitet: Es gab keinen Sabotageakt. Nach der Waffenruhe ist noch kein neues Abkommen geschlossen worden.

In der Grenzregion von Aserbaidschan und Armenien wurden sechs armenische Soldaten von aserbaidschanischen Truppen festgesetzt. Ihnen wird die Vorbereitung eines "terroristischen Aktes" vorgeworfen. Sie sollen am frühen Donnerstagmorgen Minen gelegt und Versorgungsverbindungen beschädigt haben, wie das aserbaidschanische Militär mitteilte.  

Der Premierminister Armeniens, Nikol Paschinjan, erklärte noch am Donnerstag, die Soldaten seien Wartungsarbeiten nachgegangen und hätten Warnschilder vor Minen aufgestellt. "Es gab keinen Sabotageakt." Zudem hätten sie die Grenze nicht überschritten. Das armenische Außenministerium beschuldigte die militärische und politische Führung Aserbaidschans provokativer Aktionen, "die den Frieden und die Stabilität in der Region unterminieren".

Bereits vor einigen Tagen hatte Armenien eine Operation der aserbaidschanischen Armee im Grenzgebiet kritisiert. Im Februar dagegen beschuldigte Aserbaidschan die andere Seite, Soldaten hätten über den Grenzverlauf hinweg gefeuert. Jerewan bestritt dies.

Gegenwärtig laufen Verhandlungen beider Länder mit Russland, das Ende des vergangenen Jahres als Vermittler zu der Waffenruhe beitrug. Ein aktuelles Abkommen wurde aber noch nicht unterzeichnet.

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