Die Rhodium Group, eine US-Denkfabrik mit Sitz in New York, hat Zahlen über die Emission von Kohlendioxid und weiteren Treibhausgasen in Ländern und Regionen vorgelegt. Die Organisation sammelt und analysiert Daten über den Energieverbrauch und die Veränderungen des Klimas im Auftrag von privaten Kunden und Organisationen.
Nach ihrem neuen Bericht hat China im Jahr 2019 zum ersten Mal mehr Treibhausgase produziert als alle Industrieländer zusammen. Der Bericht weist im Einzelnen aus, welche Länder zu den Industrieländern zu rechnen sind. Von weltweit 52 Gigatonnen Kohlendioxid-Äquivalenten kommen 14,093 aus China. 14,057 Gigatonnen kommen aus den Ländern der OECD.
Der Bericht stellt auf nüchterne Weise dar, dass die Pro-Kopf-Emissionen mit 10,1 Tonnen im Jahr von China einerseits und 10,5 in den OECD-Ländern im Durchschnitt andererseits nahezu gleich sind. Pro Kopf liegen die USA mit 17,6 Tonnen pro Einwohner unangefochten an der Spitze.
Seit dem Jahr 1750 haben die Industrieländer rund viermal mehr Treibhausgase verursacht als China und damit deutlich mehr zum Klimawandel beigetragen. Das exponentielle Wachstum in China lässt erwarten, dass dieses Verhältnis sich schnell ändert. Seine Emissionen haben sich seit 1990 verdreifacht.
Chinas Präsident Xi Jinping gab beim virtuellen Klimagipfel vor zwei Wochen bekannt, dass die höchsten Emissionen in seinem Land bis 2030 zu erwarten sind. Bis 2060 will man klimaneutral werden. Gegenwärtig erzeugt China 60 Prozent seiner Energie aus Kohle.
Nach dem Bericht aus New York hat Indien im Jahr 2019 die Europäische Union als drittgrößten Emittenten verdrängt. 6,6 Gigatonnen Kohlendioxid-Äquivalente kommen aus Indien, aus den Ländern der EU kommen 6,4 Gigatonnen.
Mehr zum Thema - Klimaschutzgesetz: Merkel will Verschärfungen noch in dieser Legislaturperiode durchpeitschen