Gefälschte Pfizer-Impfstoffe in Polen und Mexiko beschlagnahmt

Medienberichten zufolge wurden erstmals gefälschte Impfstoffdosen des US-Herstellers Pfizer sichergestellt. Einige Fläschchen waren für bis zu 1.000 US-Dollar verkauft worden. Statt dem Vakzin enthielten sie angeblich destilliertes Wasser und Hyaluronsäure.

Der Pharmakonzern Pfizer hat bestätigt, dass die in Mexiko und Polen beschlagnahmten Impfstoffe gefälscht waren, berichtete das Wall Street Journal.

Die entdeckten Fläschchen in Mexiko wurden aufgrund ihrer Etiketten und Verfallsdaten zunächst als verdächtig gekennzeichnet. Der gefälschte Impfstoff, der angeblich destilliertes Wasser enthielt, war rund 80 Menschen verabreicht worden. Bisher gab es keine Berichte, dass Menschen gesundheitliche Schäden entstanden sind. Sechs Verdächtige wurden im Februar festgenommen. 

Außerdem bestätigte Pfizer, dass auch in Polen gefälschte Impfdosen zum Verkauf angeboten worden waren. Die Fläschchen enthielten angeblich Hyaluronsäure, die normalerweise bei der Herstellung von Anti-Falten-Cremes verwendet wird. Eine Person wurde wegen Betrugs angeklagt, nachdem in ihrer Wohnung eine nicht näher genannte Menge Fläschchen mit gefälschtem Inhalt gefunden worden war. Die Behörden griffen ein, noch bevor die Präparate verimpft wurden.

In einer Presseerklärung sagte ein Vertreter von Pfizer: "Wir sind uns bewusst, dass in dieser Art von Umfeld – angeheizt durch die Einfachheit und Bequemlichkeit des Onlinehandels und die Anonymität, die das Internet bietet – Betrug, Fälschungen und andere illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit Impfstoffen und Behandlungen für COVID-19 zunehmen werden." Das Pharmaunternehmen betonte, dass es den Impfstoff nicht online verkauft, und fügte hinzu, dass es mit Strafverfolgungsbehörden und Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeitet, um den Verkauf gefälschter Vakzine zu unterbinden.

Lev Kubiak, Sicherheitsleiter bei Pfizer, sagte, dass die begrenzte Versorgung mit dem Impfstoff eine "perfekte Gelegenheit" für Kriminelle geschaffen habe.

Obwohl Pfizer erstmals eine Produktfälschung bestätigt hat, ist dies nicht das erste Mal, dass Kriminelle versuchen, gefälschte Präparate in Umlauf zu bringen. In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Berichte über den Verkauf gefälschter Corona-Impfstoffe aufgetaucht. Im Januar bot eine nicht lizenzierte Klinik in Ecuador Patienten einen gefälschten Corona-Impfstoff für 15 US-Dollar (knapp 13 Euro) an. Die Klinik wurde von den Behörden durchsucht und geschlossen.

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