Was Fernseh-Millionär Robert Geissen auf Mallorca tat, können Ausländer, die keinen Wohnsitz in Russland haben, in Moskau auch: den Piks gegen Corona holen. In Russland natürlich mit Sputnik V. Prinzipiell ist die Impfung für alle im Land kostenlos. Auch für Ausländer.
Der Impftourismus ist weder in Israel noch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) neu. Sie empfehlen sich als Destinationen für Impftouristen. Während Europa, vorne dran Deutschland, in der Impfbürokratie steckt und unter Impfstoffmangel leidet, machen immer mehr Menschen auch Gebrauch davon. Aus Deutschland haben in dieser Woche die Impftouren nach Moskau begonnen. Das norwegische Reisebüro World Visitor etwa organisiert Flüge von Berlin und Frankfurt aus. Unterstützt wird die Firma in Russland von der "Gesamtrussischen Volksfront" (ONF), die in Moskau eine starke Lobby besitzt.
Im Testbetrieb richtet sich das Angebot in erster Linie an Deutsche, die auch einen russischen Pass haben. Im angebotenen Paket sind Unterbringung, Untersuchung und zwei Impfungen in Moskau im Abstand von drei Wochen enthalten. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte:
"Sputnik V hat sich ein makelloses Image erarbeitet, sodass entsprechende Initiativen inzwischen auch von ausländischen Partnern an Russland herangetragen würden."
Während es beim bis zu 3.000 Euro teuren Gesamtpaket mit Unterkunft derzeit noch Probleme mit der Visabeschaffung gibt, hat die Firma World Visitor auch ein "Super-Sparangebot", das auch Ausländer ohne russischen Pass oder ohne Visum nutzen können. Für 1.200 Euro soll es bald die Möglichkeit einer Impfung im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo geben. Das sind nur drei Flugstunden von Berlin entfernt.
Auch in Israel ist der Impfbesuch im Transferbereich möglich, allerdings vorerst nur für israelische Staatsbürger, die im Ausland leben. Wenige Stunden nach der ersten Impfung am Tel Aviver Flughafen müssen sie wieder heim, um nach drei Wochen wiederzukommen – für einen zweiten Pikser. Das Außenministerium hat zudem für rund 700 Diplomaten und Botschaftsangestellte Flüge nach Tel Aviv organisiert, während für Israel derzeit eine strenge Quarantänepflicht für Einreisende gilt. Zudem sind wegen Corona die Einreisebestimmungen für Touristen sehr restriktiv.
Auch in den Emiraten können Ausländer unter gewissen Bedingungen eine COVID-19-Impfung erhalten. So lockt Dubai all jene Jetsetter an, die ihren Wohnsitz in die Emirate verlagern wollen und dann als Bewohner eine COVID-19-Spritze bekommen. Der britische Knightsbridge Circle, ein exklusiver "Reise- und Lifestyleservice", bietet Impftrips für Menschen über 65 Jahre an. Das Ganze für mehrere Tausend Pfund. Dazu gibt es dann einen Luxusaufenthalt im Hotel mit teils kostenlosen Extras. Hier wird hauptsächlich der chinesische Impfstoff von Sinopharm verimpft.
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