Return to sender – Malaysia schickt mehr als 300 Container Müll an Industriestaaten zurück

Malaysia hat seit dem Jahr 2019 über 267 Container mit illegalem Plastikmüll zurück an die Industriestaaten geschickt, weitere 81 werden folgen, wie der Umweltminister erklärte. Trotz klarer Abkommen wird das Land mit nicht recycelbarem Müll überflutet.

Seit dem Jahr 2019 hat Malaysia 267 Container mit illegalem Plastikmüll zurück in deren Herkunftsländer geschickt. Weitere 81 sollen folgen. Malaysia wurde zum bevorzugten Ziel für den weltweiten Plastikmüll, nachdem China 2018 die Einfuhr verboten hatte, kämpft aber damit, eine Flut von in der Regel nicht lizenziertem, nicht recycelbarem Müll abzuwehren.

Am 1. Januar traten neue UN-Regeln für den Handel mit gefährlichen Abfällen im Rahmen der Basler Konvention in Kraft, die die Produktion von schwer zu recycelnden Kunststoffen einschränken und verhindern sollen, dass reiche Länder ihren Müll in Entwicklungsländern abladen, wo er oft die lokale Umwelt und die Ozeane verschmutzt.

Die neun UN-Mitgliedsstaaten, die dem Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung nicht beigetreten sind, sind Osttimor, Fidschi, Grenada, Haiti, San Marino, die Salomonen, der Südsudan, Tuvalu und die Vereinigten Staaten.

Das ursprünglich im Jahr 1989 abgeschlossene Übereinkommen wurde 2019 auch auf Drängen der Öffentlichkeit sowie des UNO-Umweltprogramms (UNEP) geändert, da die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll mit schätzungsweise 100 Millionen Tonnen Plastik "epidemische Ausmaße" erreicht hat, da Industrieländer wie die USA und Kanada ihren gemischten giftigen Plastikmüll in asiatische Entwicklungsländer exportiert hatten, obwohl der gar nicht recycelbar war und in der Umwelt landete. Unterzeichner der Konvention dürfen mit Plastikmüll nur noch dann handeln, wenn dieser sauber, sortiert und leicht zu recyceln ist – es sei denn, das importierende Land hat eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

In einer Erklärung am Dienstag wies Umweltminister Tuan Ibrahim Tuan Man darauf hin, wie viel illegalen Müll Malaysia abfangen konnte, und versprach, dass Reedereien oder Agenten, die gegen Malaysias Umwelt- und Importgesetze verstoßen, mit "strengen Maßnahmen" rechnen müssten.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Malaysia Plastikmüll zurückgesendet. Umweltministerin Yeo Bee Yin betonte, das Land werde nicht zur "Müllhalde der Welt" werden und erklärte im Januar 2020, dass die Retoure auf Rechnung der Exportnationen geschehe.

Die Vereinigten Staaten, die mehr Plastikmüll pro Kopf produzieren als jedes andere Land, sind die einzige große Nation, die die Basler Konvention nicht ratifiziert hat. Nach dem Abkommen kann Malaysia jedoch keinen verbotenen Plastikmüll aus den Vereinigten Staaten annehmen.

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(reuters/ rt de)