Rassismusvorwürfe: Disney+ sperrt Filme wie Peter Pan und Dumbo für Kinder

Für Kinder unter sieben Jahren sind beim Streamingdienst Disney+ nicht mehr alle Filme zu sehen. Dumbo, Peter Pan oder Aristocats wurden nun wegen des Vorwurfs rassistischer Darstellungen für jüngere Kinder gesperrt.

Seit rund einem halben Jahr macht Disney+ mit einem Info-Text auf angeblich rassistische Darstellungen in Animationsklassikern aufmerksam. Nun sah sich Disney zum Handeln gezwungen. Disney+ sollte jene Filme für Kinder unter sieben Jahren sperren, die rassistische Darstellungen zeigen. Kinder über sieben Jahren können weiterhin auf die Klassiker zugreifen. Somit ist es den Eltern freigestellt, ob sie ihren Kindern die Filme über den eigenen Account zeigen.

Betroffen sind unter anderem Filme wie Aristocats. Dieser zeige angeblich eine rassistische Karikatur ostasiatischer Völker mit übertriebenen stereotypischen Merkmalen wie schrägen Augen und starkem Akzent. Liedtexte verspotten zudem die chinesische Sprache und Kultur.

Beim Zeichentrick-Klassiker Dumbo stellten singende Krähen eine Hommage an rassistische Minnesängershows dar. In diesen imitierten und verspotteten weiße Darsteller mit geschwärzten Gesichtern und zerlumpten Kleidern versklavte Afrikaner auf Plantagen im Süden der USA.

Der Film Peter Pan porträtiere indigene Völker Nordamerikas auf stereotype Weise mit einer unverständlichen Sprache. Zudem falle immer wieder der beleidigende Begriff "Rothaut".

In Die Schweizer Familie Robinson wiederum erscheinen die Piraten angeblich mit einem gelb oder braun bemalten Gesicht und sprechen in einer nicht entzifferbaren Sprache. Damit präsentierten sie eine einzigartige und rassistische Darstellung der Völker Asiens und des Nahen Ostens.

Disney kommt mit der selbst korrigierenden Maßnahme möglichen teuren Verleumdungsklagen in den USA zuvor. 

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