Wladimir Selenskij ist vor dem Normandie-Quartett zu persönlichen Treffen bereit

Der Präsident der Ukraine Wladimir Selenskij ist bereit, sich mit jedem Vertreter des Normandie-Quartetts vorab zu treffen. Laut dem Präsidenten erfolge dies, wenn die Verhandlungen zwischen allen Teilnehmern des Normandie-Formats weiter hinausgeschoben werden.

Auf einem Forum in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der Präsident Wladimir Selenskij erklärt, zu persönlichen Treffen mit Teilnehmern des Normandie-Quartetts bereit zu sein, wenn die Verhandlungen im Rahmen der Kontaktgruppe weiter verschoben werden:

"Wenn – wie man so sagt – der Berg nicht zum Propheten kommt, ist es okay: Ich werde mich mit jedem persönlich treffen."

Das Normandie-Quartett ist eine Gruppe von Staatschefs aus vier Ländern (Ukraine, Russland, Frankreich und Deutschland), die zur Beilegung des bewaffneten Konflikts im Donbass gegründet wurde. Das letzte Treffen im Normandie-Format fand im Dezember 2019 in Paris statt. Dann einigten sich die Parteien darauf, die sogenannte "Steinmeier-Formel" zu akzeptieren – einen Mechanismus für die schrittweise Umsetzung der Minsker Abkommen. Weitere Gespräche waren für letztes Jahr in Berlin geplant, wurden aber aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.

Der Krieg in der Ukraine ist ein immer noch aktueller, seit Februar 2014 andauernder bewaffneter Konflikt in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Lugansk, der durch stetige Eskalation immer dramatischer wurde. Die Kampfhandlungen finden dort zwischen Einheimischen und regulären ukrainischen Truppen statt. Die Aufständischen der zwei mittlerweile von ihnen proklamierten Volksrepubliken Donezk und Lugansk kämpfen für die Unabhängigkeit in oder die Abspaltung von der Ukraine.

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