Die italienisch-russische Handelskammer hat auf ihrer Webseite bekannt gegeben, dass der Russische Staatsfonds für Direktinvestitionen (RDIF) und das Unternehmen ADIENNE Pharma & Biotech eine Vereinbarung über die Herstellung des russischen Impfstoffs Sputnik V in Italien unterzeichnet hatten. Der Präsident der italienisch-russischen Handelskammer Vincenzo Trani stellte fest, dass italienische Unternehmen über einzigartige Fähigkeiten und Kompetenzen im europäischen Umfeld verfügten und flexibel und schnell in den Markt eintreten könnten:
"Es kann als historisches Ereignis bezeichnet werden, das ein Beweis für den guten Zustand der bilateralen Beziehungen zwischen unseren Ländern (Russland und Italien) ist und uns zeigt, dass italienische Unternehmen über politische Differenzen hinwegsehen können."
RDIF-Leiter Kirill Dmitrijew sagte in einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender Rai 3, die Herstellung des Impfstoffs könne im Juni beginnen. Er teilte außerdem mit, dass viele italienische Regionen bereits Interesse an dem russischen Impfstoff bekundet hätten. Laut Dmitrijew könnten in Italien innerhalb eines Jahres zehn Millionen Dosen Sputnik V hergestellt werden.
Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza erklärte seinerseits, er sei offen für den russischen Impfstoff, wenn nur die Kontrollen, die die zuständigen Behörden durchführen sollten, zu einem guten Ergebnis führen würden. Er merkte an, dass seine Hauptaufgabe auf globaler Ebene die größtmögliche Impfung der Bevölkerung sei. Laut Speranza machen nationale Barrieren keinen Sinn.
Der russische Impfstoff Sputnik V ist bereits in mehreren Ländern außerhalb Russlands und der EU zugelassen. Laut den Anfang Februar im medizinischen Fachblatt The Lancet veröffentlichten Daten hat das Vakzin eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent.
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