Russland wirbt für Verlängerung von atomarem Abrüstungsvertrag

Russland hat dem 46. US-Präsidenten Joe Biden eine Verlängerung des letzten großen Abkommens über die atomare Abrüstung beider Länder angeboten. Aus russischer Sicht sollte der Start-Vertrag um fünf Jahre ohne Vorbedingungen verlängert werden.

"Wir vertrauen darauf, dass die neue US-Regierung im Dialog mit uns eine konstruktivere Haltung einnehmen wird", teilte das russische Außenministerium auf seiner Webseite unmittelbar nach Bidens Vereidigung am Mittwochabend mit. Die Verhandlungslinie des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump sei aggressiv und kontraproduktiv gewesen. Die Trump-Regierung habe die Verträge systematisch "zerstört" und einseitige Bedingungen aufgestellt, die die Interessen Russlands verletzten. Das Abkommen sei von den USA als angeblich ineffektiv und irrelevant im Hinblick auf die globale Sicherheit und strategische Stabilität verleumdet worden.

Aus russischer Sicht sollte der Start-Vertrag um fünf Jahre ohne Vorbedingungen verlängert werden. "Das würde es Russland und den Vereinigten Staaten ermöglichen, ernsthaft gemeinsam nach Antworten auf die Fragen zu suchen, die sich jetzt im Bereich der internationalen Sicherheit und der strategischen Stabilität stellen." Russland sei bereit für eine Zusammenarbeit nach den Grundsätzen der Gleichheit und der gegenseitigen Berücksichtigung von Interessen, hieß es.

Auch der Kandidat für den Posten des US-Außenministers, Antony Blinken, erklärte am Dienstag in Washington, dass der neue US-Präsident Joe Biden das Abkommen mit Russland verlängern wolle.

Der New-Start-Vertrag begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1.550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Der Vertrag läuft im Februar 2021 aus.

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