Die deutschen Antworten auf die Rechtshilfeersuchen Russlands zur Situation rund um den Vorfall mit dem Oppositionsblogger Alexei Nawalny sind in Russland eingegangen – sie enthalten aber auch diesmal keine sachdienlichen Informationen. Dies erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag live auf dem TV-Kanal Rossija-1, hier im Zitat von TASS:
"Ich habe Schlagzeilen gesehen, Deutschland habe alle Anfragen der Russischen Föderation beantwortet. Als wir bei unseren Experten anriefen, die sich mit diesem Thema befassen, sagten sie: 'Natürlich haben wir Antworten von der deutschen Seite erhalten; das Problem ist, dass sie, wie immer, nichts zum Kern der gestellten Fragen enthielten'."
Die deutsche Seite sei "mit der Verbreitung dieser Informationen nicht einverstanden" , so Sacharowa weiter. "Das ist ein Klassiker", resümierte die Diplomatin.
Einen Tag zuvor verbreiteten ausländische Nachrichtenagenturen eine Erklärung des deutschen Justizministeriums, in der es hieß, dass Berlin die Rechtshilfeersuchen aus Russland im Fall Nawalny bearbeitet habe und dass "sie in der Sache beantwortet wurden".
Doch genau dies ist nicht ganz zutreffend, denn laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa wurden medizinische Berichte nicht weitergeleitet, weil persönliche Gesundheitsdaten nach deutschem Recht besonderem Schutz unterliegen. Nawalny untersagte aber deren Weitergabe ausdrücklich.