Das chinesische Außenministerium nahm Stellung zum Sturm auf das Kapitol durch Anhänger von Trump. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, zog einen Vergleich zwischen der jüngsten US-Kapitol-Erstürmung und der Proteste in Hongkong im Jahr 2019. Vor etwa zwei Jahren stürmten Demonstranten in Hongkong das Parlament, als der Legislativrat von Hongkong das vorgeschlagene Gesetz über flüchtige Straftäter und Rechtshilfe in Strafsachen debattiert hatte.
Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums unterstrich, das Ausmaß des Sturms auf das Parlament in Hongkong durch die Aktivsten sei zwar größer als das der Kongress-Erstürmung in den USA gewesen, doch sei kein einziger Demonstrant gestorben. "Wir wünschen uns auch, dass die Menschen in den USA so schnell wie möglich Frieden, Stabilität und Sicherheit genießen können", sagte Hua Chunying weiter. Nach dem Sturm Hunderter Unterstützer von US-Präsident Donald Trump auf das Kapitol in Washington sind am 6. Januar vier Tote und mehrere Verletzte zu beklagen.
Hua Chunying kritisierte auf einer Pressekonferenz am 7. Januar zudem den Doppelstandart der Amerikaner bei der Berichterstattung. "Welche Worte verwendeten sie über Hongkong? Welche Worte verwenden sie nun?" fragte die Sprecherin. Die Mainstream-Medien in den USA bezeichneten den Vorfall in den USA als "Schande" und die Protestler als "Rechtsextremisten". Mit welchen Worten hatten sie die Protestler in Hongkong beschrieben? Sie hatten die Protestler, die gewaltsam ins Parlament eingedrungen sind, "Kämpfer der Demokratie" genannt. Die Protestler zertrümmerten seinerzeit bei der Erstürmung des Parlaments in Hongkong die Glastüren und drangen in das Gebäude ein. Im Inneren schwenkten sie eine Flagge aus der britischen Kolonialära, beschmierten Hongkongs Nationalwappen und sprühten Slogans an die Wände.
"Der Sturm auf Hongkongs Legislativrat am 1. Juli 2019 war eine Wegmarke der Proteste, die die Stadt damals erst seit einigen Wochen erschütterten. Die ultimative Provokation der Herrschenden – und gleichzeitig vielleicht der Moment, in dem die Demokratiebewegung am stärksten war", schrieb der Spiegel über die Parlament-Erstürmung in Hongkong.
Chinesische Internetnutzer erinnern sich, so Global Times, noch an die Not und den Ärger, die sie empfanden, als Randalierer das Abgeordnetenhaus von Hongkong stürmten, Gegenstände zerschmetterten und beraubten. Anstatt die Gewalt zu verurteilen, begrüßten US-Politiker den Mob und die Erstürmung. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, nannte sie sogar einen "schönen und unvergesslichen Anblick". Nun findet allerdings dieser "schöne Anblick" in den USA statt. Ein chinesischer Internetnutzer kommentierte: "Pelosi kann nun den schönen Anblick genießen – sogar an ihrem eigenen Schreibtisch."
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