China hat den Tagesspiegel für die falsche Verwendung eines chinesischen Schriftzeichens in einem Artikel verspottet, in dem die angebliche "Wolfskrieger-Diplomatie" Pekings kritisiert werden sollte. Der Fehler sei ein Hinweis auf die Ignoranz der westlichen Medien, wenn es um den Osten geht.
Sowohl die englischsprachige chinesische Tageszeitung China Daily als auch das chinesische Außenministerium wiesen auf den Fehler hin und erklärten, dass das in dem Artikel verwendete Riesenzeichen "Heugabel" bedeute und nicht "Macht", wie wohl von der Tagesspiegel-Redaktion beabsichtigt worden war.
China Daily betonte, dass die Zeitung sich entschieden habe, ein chinesisches Schriftzeichen, das "Macht" bedeutet, am Anfang des Artikels zu verwenden, um ihre eigenen Vorurteile gegenüber China zu verstärken. Der Tagesspiegel verwendete jedoch angeblich das falsche Zeichen in seinem Design und wählte "杈", das sich laut China Daily "um einen chinesischen Kalligrafie-Punktstrich vom echten chinesischen Zeichen für Macht unterscheidet" und eigentlich "Heugabel" bedeutet.
Die chinesische Zeitung fuhr fort, den Tagesspiegel zu verspotten, indem sie behauptete, dass "jeder Schüler um das Alter von zehn Jahren in China den Unterschied" zwischen den beiden Zeichen kenne und dass der "demütigende" Fehler vermieden worden wäre, wenn die Zeitung nur "eine einzige chinesische Person" befragt hätte.
Der Chef des EU-Büros von China Daily Chen Weihua spottete ebenfalls auf Twitter über den Fehler des Tagesspiegel und behauptete, er spiegele "den Mangel an China-Kenntnissen dieser Leute wider".
Hua Chunying, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, sagte, der Fehler habe sie nicht überrascht, "weil es einige Leute gibt, die gerne auf China schimpfen und China kritisieren, als ob sie China-Experten wären, obwohl sie in Wirklichkeit nichts über China wissen".
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