Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat den Abzug von nahezu allen US-Truppen aus Somalia befohlen. Wie das Pentagon am Freitag mitteilte, solle bis Anfang 2021 ein Großteil der dort stationierten Soldatinnen und Soldaten das ostafrikanische Land verlassen. Demnach könnten einige Soldatinnen und Soldaten im Zuge der Entscheidung zwar in Länder außerhalb von Ostafrika verlegt werden. Die übrigen sollten jedoch künftig in Nachbarländern Somalias stationiert sein, um den Druck auf gewalttätige extremistische Organisationen aufrechtzuerhalten. Die USA zögen sich nicht aus Afrika zurück, betonte das US-Verteidigungsministerium.
"Die USA werden weiterhin in der Lage sein, gezielte Anti-Terror-Einsätze in Somalia durchzuführen."
Das Pentagon machte keine Zahlen zur aktuellen und künftigen Truppenstärke in Somalia. Nach Angaben von US-Medien könnten derzeit an die 700 US-Soldaten im afrikanischen Land stationiert sein. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge sollen Soldaten von Somalia nach Kenia und Dschibuti verlegt werden.
Der Abzugsbefehl aus Somalia kommt eine Woche nach einem historischen Truppenbesuch des geschäftsführenden Pentagon-Chefs Christopher Miller, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist. Anlässlich des US-Feiertags Thanksgiving reiste Miller nach Mogadischu. Noch nie zuvor hatte ein US-Verteidigungsminister das Land am Horn von Afrika besucht.
Die USA unterstützen die somalische Regierung und die dortigen Sicherheitskräfte im Kampf gegen die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab. Die Gruppe kämpft seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft und kontrolliert weite Teile im Zentrum und Süden.
Mitte November hatte Trump angekündigt, bis zum 15. Januar die Zahl der Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan und im Irak auf jeweils etwa 2.500 zu reduzieren. Umgesetzt würde der Teilabzug damit unmittelbar vor der geplanten Amtseinführung von Joe Biden am 20. Januar. (dpa)
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