Das Pharmaunternehmen AstraZeneca gab bekannt, sein in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelter Impfstoff zeige etwa 70-prozentige Wirksamkeit. Nach Angaben des Unternehmens wurde die Wirksamkeit des Impfstoffs anhand von zwei verschiedenen Dosierungsschemata bewertet. Die erste Methode erreichte einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Es bestand darin, dass die Studienteilnehmer in Abständen von mindestens einem Monat zunächst eine halbe Dosis und danach die volle Dosis erhielten. Ein anderes Dosierungsschema zeigte eine Wirksamkeit von 62 Prozent, wenn zwei volle Dosen im Abstand von mindestens einem Monat verabreicht wurden. Laut AstraZeneca wurden während der Studien keine Krankenhauseinweisungen gemeldet.
Zuvor haben bereits andere Unternehmen in anderen Ländern ebenfalls erfolgreiche Erprobungen von Coronavirus-Impfstoffen angekündigt. Das Pharmaunternehmen Pfizer gab am 9. November bekannt, dass sein Coronavirus-Impfstoff mehr als 90 Prozent der Wirksamkeit gezeigt habe. Das Biotech-Unternehmen Moderna teilte am 16. November mit, sein Impfstoff sei zu 94,5 Prozent wirksam. Beide Impfstoffe basieren auf der neuen mRNA-Messenger-Technologie.
Am 11. November teilte die russische Regierung mit, der russische Impfstoff Sputnik V habe in der dritten Phase der klinischen Studien eine Wirksamkeit von 92% gezeigt. Sputnik V verwendet menschliche Adenoviren, die häufig Erkältungen verursachen. Diese Technologie ist seit Jahrzehnten weit verbreitet und hat sich als sicher für über 10 Millionen Menschen erwiesen, die mit humanen Adenovirus-Impfstoffen geimpft wurden.
Auf der anderen Seite unterscheiden sich die Impfstoffe nicht nur in ihrer Wirksamkeit, sondern auch im Preis. Moderna hat einen Preis von 37 US-Dollar (31 Euro) für eine Impfstoffdosis angekündigt. Pfizer verlangt 20 US-Dollar (etwa 16,80 Euro) pro Impfstoffdosis. Der Preis für den entwickelten AstraZeneca-Impfstoff beträgt zwischen 3 und 4 Dollar (etwa 2,50 bis 3,30 Euro) pro Dosis.
Stattdessen wird der russische Impfstoff Sputnik V nach Ankündigung der russischen Behörden für Russen kostenlos bereitgestellt. Für andere Länder wird der Preis je Impfstoff-Dosis niedriger sein als der Preis von zwei der westlichen Impfstoffe. Es liegen aber noch keine endgültigen offiziellen Informationen über den Exportpreis dieses Impfstoffes vor.
Dr. Jerome Kim, Generaldirektor des International Vaccine Institute (IVI) mit Hauptsitz in Seoul, sagte RT in einem Interview, dass angesichts einer Pandemie alle Länder zusammenarbeiten müssten, um das Coronavirus zu bekämpfen. Die Pandemie sei kein Wettbewerb um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass nicht nur reiche, sondern auch arme Menschen auf der ganzen Welt Zugang zu dem Impfstoff bekämen.
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