UN-Welternährungsprogramm erhält Friedensnobelpreis

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Das gab das Nobelpreiskomitee in Norwegen bekannt. Die UN-Organisation werde damit unter anderem für ihre Bemühungen im Kampf gegen den Hunger ausgezeichnet, hieß es.

Dank seiner Spenden-App ShareTheMeal ist der frisch gekürte Preisträger weltweit bekannt. Mit der App können Spender schnell und ohne Umwege einen Beitrag zur Bekämpfung des Hungers in der Welt leisten. Mit lediglich 70 Eurocent kann ein Kind einen Tag lang mit Nahrung versorgt werden. Jedes Jahr erreicht das Welternährungsprogramm mehr als 86 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelunterstützung in mehr als 80 Ländern.

Die Anzahl der Nominierungen für den weltweit renommiertesten Preis war in diesem Jahr besonders groß. Einen klaren Favoriten gab es zunächst nicht. In den Wettbüros wurden die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Klimaaktivistin Greta Thunberg zeitweilig als Topfavoriten gehandelt. Experten gingen davon aus, dass der Preis an eine Journalistenorganisation oder junge Aktivisten etwa aus dem Sudan oder Somalia gehen würde. Die Nobelstiftung hält die Nominierungen – in diesem Jahr waren es 211 Persönlichkeiten sowie 107 Organisationen – 50 Jahre lang geheim.

In diesem Jahr hat sich die Jury für das Welternährungsprogramm entschieden:

Für seine Anstrengungen zur Bekämpfung des Hungers auf der Welt, für seinen Beitrag, die Bedingungen für Frieden in Konfliktregionen zu verbessern sowie seinen Einsatz als treibende Kraft, um zu verhindern, dass Hunger als Waffe in Kriegen und Konflikten eingesetzt wird.

Im vergangenen Jahr war Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem Nachbarland Eritrea mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) pro Kategorie dotiert, eine Million Kronen mehr als im Vorjahr. Verliehen werden die Auszeichnungen am 10. Dezember, dem Todestag des Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel.

Der Friedensnobelpreisträger wird als einziger nicht in Stockholm, sondern in Oslo verkündet und geehrt. Pandemiebedingt finden die Feierlichkeiten in Olso und Stockholm dieses Jahr in wesentlich kleinerem Rahmen statt. 

(rt/dpa)