Der von der EU finanzierte Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) berichtet von einem riesigen Ozonloch über der Antarktis. Die Organisation ist Teil des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Programmleiter Vincent-Henri Peuch erklärte, das aktuelle Ozonloch sei ähnlich groß wie das im Jahr 2018 und habe inzwischen seine maximale Ausdehnung erreicht.
Seiner Meinung nach zeigt die Situation, wie wichtig das Montrealer Protokoll zum Verbot ozonschädlicher Substanzen ist. Zahlreiche Länder hatten sich in dem Abkommen von 1987 verpflichtet, die Produktion bestimmter Chemikalien, vor allem von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), schrittweise einzustellen. FCKW kamen etwa in Kühlschränken, Spraydosen und Feuerlöschern zum Einsatz.
Die Ozonschicht wirkt wie ein Filter für die Hautkrebs begünstigenden ultravioletten Strahlen. Seit Jahrzehnten entsteht über der Antarktis nach dem dortigen Winter, wenn die Bedingungen für einen Abbau der Ozonschicht herrschen, für einige Monate ein Ozonloch.
Das Phänomen war erstmals im Jahr 1985 entdeckt worden. Wissenschaftler hoffen, dass sich das Ozonloch in den kommenden Jahrzehnten wieder komplett schließen wird. Starke Schwankungen der Polarwirbel und der Temperaturen in der Stratosphäre in 15 bis 50 Kilometern Höhe können aber die Ozonschicht unterschiedlich stark ausdünnen. Das Ozonloch von 2019 war wegen besonderer meteorologischer Bedingungen sehr klein.
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