"Drei Stunden vor einem Halbfinalspiel einen Spieler wegen einer grundlosen Unterstellung zu sperren, hatte nichts mehr mit Sport und Fair Play zu tun", sagte Persepolis-Manager Mehdi Rasoul-Panah am Sonntag.
Der Kontinentalverband AFC hatte den Persepolis-Stürmer Issa Alekasir drei Stunden vor dem Champions-League-Halbfinalspiel gegen den saudischen Vertreter al-Nasr Riad in Doha gesperrt. Alekasir soll im Viertelfinale nach seinem Tor gegen das usbekische Team Paxtakor Taschkent mit den Fingern an seinen Augen gezogen haben. Laut AFC sei dies als rassistisch zu werten. Der Spieler wurde für sechs Monate gesperrt und muss außerdem eine Geldstrafe von fast 9.000 Euro bezahlen.
"Das ist Unsinn (...) ich mache das seit Jahren und die Geste hat nichts mit Rassismus zu tun", sagte Alekasir im iranischen Fernsehen. Damit widme er seit Jahren die von ihm erzielten Tore seinem kleinen Neffen. Dieser habe kleine Augen und die Geste sei ein Ritual zwischen den beiden. Tatsächlich gibt es schon ältere Aufnahmen mit Alekasir auf Youtube, die belegen, dass der Spieler schon früher mit dieser Geste gejubelt hat.
Im Iran waren sich Spieler, Verein, Medien und Fans einig, dass die Sperre eine Verschwörung des Erzfeinds Saudi-Arabiens gewesen sei. Es wurde behauptet, dass die Saudis ihren Einfluss in der AFC unfair und unsportlich ausgenutzt hätten. Trotz der Sperre seines Torjägers gewann Persepolis das Spiel im Elfmeterschießen mit 5:3. Das Team aus Teheran trifft im für Dezember geplanten Endspiel auf den Sieger der Qualifikationsgruppe Ostasien.
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(rt/dpa)