Lawrow betonte, täglich würden die USA versuchen, "die Europäische Union und vor allem Deutschland öffentlich zu demütigen", indem sie verlangen, auf die Fertigstellung des Projektes zu verzichten.
Washington benutze seine offiziellen Vertreter, um auf Berlin Druck auszuüben, damit Deutschland es als "sein Glück akzeptiert und die Notwendigkeit der Stärkung seiner Energiesicherheit einräumt", indem es das US-amerikanische Flüssiggas zu einem höheren Preis kauft, so Lawrow.
Meiner Meinung nach – das ist meine persönliche Meinung, ich spreche nicht als Beamter – ist dies nun eine Frage der Ehre für die Bundesrepublik Deutschland, der Ehre in all ihrer Bedeutung und Dimension.
Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist gegen einen Baustopp der Pipeline aufgrund der mutmaßlichen Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny. Man solle Projekte wie Nord Stream 2, die auf mehrere Jahrzehnte angelegt sind, nicht "alle paar Monate infrage stellen", sagte der Wirtschaftsminister in einem Interview mit dem Handelsblatt. Jedoch solle das nicht heißen, "dass man den Mordversuch an Nawalny in irgendeiner Weise relativieren kann", betonte Altmaier.
Zudem äußerte sich der Wirtschaftsminister erneut kritisch zu eventuellen Sanktionen gegen Russland. Ihm zufolge treffen die Strafmaßnahmen oft nicht nur die Länder, gegen die sie verhängt werden, sondern oft auch die Geschäftsbeziehungen deutscher und europäischer Unternehmen.
Ein Land mit unseren außenwirtschaftlichen Verflechtungen muss sich die Frage stellen, welche Wirkungen Sanktionen erreichen können und inwieweit man sich damit in erster Linie selbst schwächt.
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