Peking hat die USA beschuldigt, den weltweiten Kampf gegen die Treibhausgase zu behindern. Einen Tag zuvor teilte der chinesische Präsident Xi Jinping mit, China wolle "vor 2030 den Höhepunkt der CO2-Emissionen erreichen und vor 2060 kohlenstoffneutral zu werden".
Am Mittwoch erklärte Peking, es betrachte diesen Plan als einen "eindringlichen Vorwurf gegen die unbegründeten Anschuldigungen der USA", die vor der UN-Generalversammlung gegen China erhoben wurden.
Die USA, der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt, zogen sich aus dem Pariser Abkommen von 2015 zur Eindämmung des Klimawandels zurück und gaben China die Schuld für die ins Stocken geratene Dynamik bei der Bekämpfung der globalen Emissionen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin sagte bei einem Pressegespräch in Peking:
Dies behindert ernsthaft die Fortschritte bei der Reduzierung der globalen Emissionen und der Förderung einer grünen, kohlenstoffarmen Entwicklung. Welche Berechtigung hat ein solches Land, China zu kritisieren?
China selbst ist der größte Umweltverschmutzer der Welt und für ein Viertel der Treibhausgase auf dem Planeten verantwortlich. In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung am Dienstag sprach Xi erneut seine Unterstützung für das Pariser Klimaabkommen aus. Er hob hervor, China sei ein führendes Land im Kampf gegen den Klimawandel und fügte hinzu, dass das Abkommen "die minimalen Schritte, die unternommen werden müssen, um die Erde zu schützen" zusammenfasse. Alle Länder müssten entscheidende Schritte unternehmen, um das Abkommen einzuhalten.
China werde seine national festgelegten Beitragsziele aktualisieren und verbessern, betonte Wang am Mittwoch vor Reportern. Er beschrieb die USA als den größten kumulativen Verursacher von Treibhausgasen weltweit und wies darauf hin, dass Washington "nicht nur das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert hat, sondern auch aus dem Pariser Abkommen ausgetreten ist". Damit hätten sich die USA vollständig vom globalen System des Kohlenstoffemissionshaushaltes und den Vereinbarungen distanziert, merkte Wang an.
Als weltgrößter Exporteur von Feststoffabfällen und größter Pro-Kopf-Verbraucher von Kunststoffen weigerten sich die USA, die Basler Konvention zu ratifizieren und "legten dem Global-Governance-Prozess für Kunststoffabfälle Hindernisse in den Weg", so Wang.
Wie kann ein Staat, der derartige Mengen von Abfall in Entwicklungsländer verfrachtet, "in einer Position sein, China die Schuld zu geben"?, fragte Wang. Er forderte die USA auf, "mit den politischen Spielchen aufzuhören, den Unilateralismus aufzugeben und ihrer Verantwortung gegenüber der Welt gerecht zu werden".
Das Pariser Abkommen verpflichtet die Unterzeichnernationen, den globalen Temperaturanstieg durch die Verringerung von Treibhausgasemissionen auf ein annähernd vorindustrielles Niveau zu begrenzen. US-Präsident Donald Trump hält das Abkommen jedoch für unfair gegenüber den USA. In einer Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte er:
Diejenigen, die Amerikas außergewöhnliche Umweltbilanz angreifen und gleichzeitig Chinas grassierende Umweltverschmutzung ignorieren, interessieren sich nicht für die Umwelt.
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