US-Präsident Trump zu Causa Nawalny: "Wir haben noch keine Beweise, aber ich werde es mir anschauen"

Der Fall des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny scheint nun auch zum Thema bei den US-Präsidentschaftswahlen zu werden. Während sich Donald Trump vorsichtig über eine mögliche Vergiftung äußert, zweifelt Joe Biden nicht an der Täterschaft Russlands.

Die US-Regierung hat Präsident Donald Trump zufolge noch keine Beweise für eine Vergiftung von Alexei Nawalny gesehen, zweifelt aber nicht an den Erkenntnissen Deutschlands. Der Republikaner sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz in Washington:

Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Es ist tragisch. Es ist furchtbar. Das hätte nicht passieren sollen. Wir haben noch keine Beweise bekommen, aber ich werde es mir anschauen.

Dabei sagte der US-Präsident, nach Deutschlands Angaben scheine es der Fall zu sein, dass Nawalny vergiftet worden sei. Zugleich meinte Trump, man sollte China viel mehr Aufmerksamkeit als Russland widmen, weil China viel schlimmere Dinge tue.

Ferner erneuerte der Republikaner seine Kritik am Pipeline-Projekt Nord Stream 2. Er verstehe nicht, wieso Deutschland mit Russland Geschäfte mache und zugleich Sanktionen gegen das Land verhänge und dann noch von den USA erwarte, militärisch geschützt zu werden.

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Zuvor hatte der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden dem Republikaner vorgeworfen, dem russischen Staatschef Wladimir Putin nicht entschieden genug entgegenzuwirken. Biden sagte in einem Statement, dass die "Methode der Attacke" keinen Zweifel daran lasse, wer dafür verantwortlich sei. Trumps Schweigen mache den amtierenden US-Präsidenten zum Komplizen Putins.

Die Bundesregierung sieht es als erwiesen an, dass Nawalny mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet wurde. Die russische Regierung bestreitet, in die Vergiftung des 44 Jahre alten Bloggers verwickelt zu sein.

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