Die Anordnung der USA, das chinesische Konsulat in Houston, US-Bundesstaat Texas, zu schließen, stelle eine beispiellose Aufwertung der politischen Unterdrückung Chinas dar, twitterte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, am Mittwoch. Sie fügte hinzu, dass die Botschaft in Washington Bomben- und Todesdrohungen "aufgrund von Verleumdungen und Hass, die von der US-Regierung geschürt wurden", erhalten habe.
Infiltration und Einmischung liegen niemals in den Genen und der Tradition der chinesischen Außenpolitik",
erklärte Hua. Sie unterstrich, dass, während chinesische Diplomaten "gegenseitiges Verständnis und Freundschaft fördern, die US-Botschaft in China das politische System Chinas öffentlich angreift".
Wenn die USA ihre "irrtümliche Entscheidung", das Konsulat zu schließen, nicht rückgängig machen, "wird China sicherlich mit entschlossenen Gegenmaßnahmen reagieren", so Hua in einem weiteren Tweet.
Am Dienstag gab Washington Peking 72 Stunden Zeit, um sein Konsulat in Houston zu schließen. Die Nachricht gelangte an die Öffentlichkeit, als die örtliche Feuerwehr auf Berichte über einen Großbrand im Innenhof des Konsulats reagierte, da Diplomaten Unterlagen und potenziell sensibles Material vernichteten.
Der Sprecher des US-Außenministeriums Morgan Ortagus erklärte, der Schritt gegen das Konsulat sei unternommen worden, um den Schutz des US-amerikanischen geistigen Eigentums und der persönlichen Daten von US-Bürgern zu gewährleisten.
Während Peking sich offiziell nicht zu möglichen Vergeltungsmaßnahmen äußerte, berichtete Reuters unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, dass das chinesische Außenministerium die Schließung des US-Konsulats in Wuhan in Erwägung ziehe.
Die Forderung der Schließung des Konsulats spiegelt die Taktik wider, die sowohl von der Obama- als auch von der Trump-Regierung gegenüber Russland angewandt wurde, wo es zu einer Spirale von Ausweisungen, Beschlagnahmungen von Eigentum und Schließung diplomatischer Büros kam. Die USA verwiesen auf die angebliche Einmischung Russlands in die US-Wahlen und die britische Behauptung über die "sehr wahrscheinliche" angebliche Teilnahme Moskaus an einem chemischen Angriff in Salisbury im Jahr 2018, wobei sie bis heute keinerlei Beweise für die Anschuldigungen vorgelegt haben.
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