Russische Hersteller sind bereit, potenziellen Käufern Flugabwehrsysteme wie S-300 und S-400 sowie moderne Flugzeuge und Hubschrauber anzubieten. Wir sind bereit, das leichte Jagdflugzeug MiG-35 zu verkaufen und unseren modernsten Panzer T-14 'Armata' zu vermarkten.
Dies gab Dmitri Schugajew, Leiter von Russlands Föderalem Dienst für militärische und technische Zusammenarbeit, bei einem Interview bekannt, das er mit Journalisten der serbischen Online-Nachrichtenplattform Glas Javnosti führte.
Der Schritt erfolgt konsequent gemäß einer entsprechenden Ankündigung im April dieses Jahres: Denis Manturow, Leiter des Ministeriums für Industrie und Handel der Russischen Föderation, gab damals Russlands Pläne bekannt, im Jahr 2021 die Arbeit mit ausländischen Interessenten für den Armata-Panzer aufzunehmen. Man habe bereits eine Reihe von Voranfragen erhalten, hieß es.
Armata ist eine schwere einheitliche Plattform für Panzerfahrzeuge mit Kettenantrieb, die vom Uralwagonsawod-Konzern (einem Tochterunternehmen von Rostech) entwickelt wurde. Auf dieser Basis werden der Kampfpanzer T-14, der Schützenpanzer T-15, der Reparatur- und Bergungspanzer T-16 sowie eine Reihe weiterer gepanzerter Fahrzeuge gebaut oder derzeit entwickelt.
Von diesen Fahrzeugen ist vor allem der Panzer T-14 einmalig: Er beherbergt – als bislang einziger Serienpanzer der Welt – alle drei Besatzungsmitglieder in einer isolierten und gepanzerten Kabine im Bug, und zwar vollständig getrennt von der Munition und der Kanone, die samt Ladeautomat im unbemannten Turm untergebracht ist. Diese Konstruktionslösung erhöht die Überlebenschancen für die Besatzung im Kampfeinsatz enorm.
Ermöglicht wird dies durch den bisher weltweit höchsten Grad an Digitalisierung bei Serienfahrzeugen: Der T-14 ist zumindest in der Standardausführung für das russische Militär derzeit der einzige vollständig digitalisierte Panzer der dritten (oder, je nach Zählweise, der vierten) Generation weltweit. Es ist keine Übertreibung – selbst der Sprengstoff in den Segmenten der Reaktivpanzerung wird durch Sensoren kurz vor Aufschlag gegnerischer Geschosse ausgelöst. Ebenso schafft ein derartiger Grad an Digitalisierung mit standardisierten Schnittstellen und offener Architektur eine "felsenfeste Grundlage" für die Umrüstung des T-14 für den Einsatz als ferngesteuerte oder KI-gesteuerte Bodendrohne, zitiert RIA Nowosti Alexander Schewtschenko, den Leiter des Hauptdirektorats für Automobile und Panzerfahrzeuge des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation. Von einer Erprobung der Maschine im unbemannten Einsatzmodus berichtete RIA am 04. Juli 2020.
Ebenfalls Teil der Standardausführung für das russische Militär ist ein umfangreiches Kommunikationssystem für netzwerkzentrische Kampfführung. Bei dieser Einsatzweise tritt der T-14 nicht mehr bloß als Kampfpanzer auf, sondern kann mithilfe seines ebenso umfangreichen Sensorenpakets einer "Nebenbeschäftigung" als Aufklärungs- und Zielmarkierungsfahrzeug für andere verbündete Einheiten nachgehen, analysiert die online-Nachrichtenplattform zu Militär, Waffen und Konflikten bulgarianmilitary.com.
Welche Ausstattungsmerkmale in die Exportfahrzeuge übernommen und welche dem heimischen Militär vorbehalten werden, darüber wird derzeit noch diskutiert, berichtete Interfax Anfang des vorigen Monats.
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