In Zeiten von COVID-19 verlagerte die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zuletzt den Schwerpunkt ihres Engagements.
Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg und die Stiftung Human Act haben angesichts der Corona-Pandemie gemeinsam mit UNICEF eine Spendenaktion gestartet. Das Ziel: Kinder weltweit vor dem Coronavirus und seinen Folgen schützen", hieß es auf den UNICEF-Seiten zur neuen Aufgabe Thunbergs.
Zuvor hatte sich Greta Thunberg in Selbstisolation begeben, nachdem darüber gemutmaßt worden war, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben könnte.
Ob Klima oder Corona, die Aufmerksamkeit ist ihr sicher. So war es zuletzt CNN, das selbsterklärte US-Mutterschiff an der globalen Meinungsbildungsfront, das sich etwas Besonderes einfallen ließ. In einem von CNN ausgetragenen Bürgergespräch zum Coronavirus wurde auch die schwedische Aktivistin an der Seite von Medizinern eingeladen.
Geleitet von CNN-Frontmann Anderson Cooper und dem hauseigenen Chefkorrespondenten für medizinische Fragen, Dr. Sanjay Gupta, trat Thunberg demnach als "Expertin" auf – und räumte umgehend mit "Desinformationen" zu COVID-19 auf.
So sei man am Anfang der Corona-Krise etwa davon ausgegangen, dass das Virus "nur ältere Menschen" beträfe.
Ja, dies betrifft ältere Menschen sehr stark, aber wir müssen auch bedenken, dass dies auch eine Krise der Kinderrechte ist, denn Kinder sind in Gesellschaften am verletzlichsten. Kinder bekommen das Virus und verbreiten es auch", ordnete Thunberg ein.
Neben der umtriebigen Aktivistin waren es die ehemalige US-Gesundheits- und Arbeitsministerin Kathleen Sebelius und der ehemalige Direktor des Centers for Disease Control and Prevention, Richard Besser, die in der Sendung zum Thema "Coronavirus: Fakten und Ängste" (Coronavirus Facts and Fears) auftraten.
Wie in Sachen Klimakrise seien es die Wissenschaftler und Experten, auf die man nach Ansicht der weltweit bekannten Teenagerin auch bei COVID-19 hören müsse.
Die Menschen beginnen zu begreifen, dass wir tatsächlich von der Wissenschaft abhängig sind und dass wir auf Wissenschaftler und Experten hören müssen", so Thunberg.
Sie betonte zudem, dass COVID-19 vor allem die schwächsten Glieder der Gesellschaft treffe.
In jeder Krise sind es immer die Schwächsten, die am härtesten getroffen werden, und das sind die Kinder. Besonders im globalen Süden, Menschen in den ärmsten Teilen der Welt, vor allem Menschen, die in Konfliktgebieten und Flüchtlingslagern leben", erklärte Thunberg.
Wohl durchaus als Kritik an der Corona-Politik ihres Heimatlandes Schweden zu verstehen, erklärte sie, dass man sich dort "nur dann testen lassen könne, wenn man dringend medizinische Hilfe benötigt". Sie hingegen habe sich selbst in die Corona-Isolation begeben, weil dies zu tun "das Richtige" gewesen sei. Thunberg selbst geht davon aus, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, auch wenn sie letztlich nur leichte Symptome gezeigt habe. Nun sei sie jedoch wieder genesen.
Über ihre vermeintlich eigenen Erfahrungen mit dem Coronavirus berichtete Thunberg in den sogenannten sozialen Medien, um demnach das Bewusstsein für die Gefahr und die entsprechenden Maßnahmen zu schärfen.
Viele Menschen merken nicht einmal, dass sie Symptome haben, und dann könnten sie das Virus verbreiten, ohne es überhaupt zu wissen. Wir müssen also besonders vorsichtig sein, denn unser Handeln kann für viele andere den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen", mahnte die Klima- und neue Corona-Aktivistin.
Derweil sorgte Thunbergs CNN-Auftritt in den sozialen Medien für Verwunderung.
Greta Thunberg? Jetzt ist sie eine COVID-Expertin? @CNN ist ein Witz", lautete einer der am meisten "gelikten" kritischen Kommentare auf Twitter.
Ich hacke nicht auf dem Kind herum, sondern auf einem 'Nachrichten'-Netzwerk, das sich eines Kindes bedient, um die Öffentlichkeit zu informieren", lautete eine weitere wenig schmeichelhafte Internet-Stimme.
Andere Nutzer des Kurznachrichtendienstes sprangen Greta zur Seite.
Unqualifizierte Männer erscheinen jeden Tag von früh bis spät im Kabelfernsehen und blubbern endlos, aber Greta Thunberg geht zu weit? Ok", lautete ein Tweet in Verteidigung des Auftritts Thunbergs.
Sie verfügt über außerordentliches Wissen und ist die nächste Generation, die dieses Durcheinander, das wir angerichtet haben, aufräumen muss. Sie hätten sie nicht eingeladen, wenn sie nicht eine kraftvolle Stimme wäre", schrieb die US-Schauspielerin Rosanna Arquette.
Thunberg selbst erklärte auf Twitter, dass sie nicht als Expertin aufgetreten wäre und auch keine sei. Menschen, die anderes behaupteten, wollten sie nur lächerlich machen.
Ich bin keine Expertin. Ich bin Aktivistin", erklärte Thunberg.
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