Peking: US-Vorwürfe gegen chinesische Atomenergie sind "unvereinbar mit Tatsachen"

Seit dem Ausbruch einer katastrophalen Corona-Welle in den USA mit viel mehr Toten als im mutmaßlichen Ursprungsland China versucht deren Präsident Donald Trump immer wieder, die Volksrepublik in Misskredit zu bringen. Beim neuesten US-Vorwurf geht es um Atomenergie.

Das chinesische Außenministerium hat die USA kritisiert, da die Vereinigten Staaten die Art und Weise, wie andere Nationen an zivilen Atomkraftprojekten arbeiten, politisieren würden. Washington hatte zuvor behauptet, dass China die globalen Garantien gegen die Nichtverbreitung von Atomwaffen untergräbt.

In den letzten Jahren haben die Vereinigten Staaten verschiedene Vorwände benutzt, um die normale Zusammenarbeit zwischen anderen Ländern im Bereich der Kernenergie zu diskreditieren und zu unterdrücken", erklärte der Sprecher des Ministeriums, Geng Shuang, gegenüber Journalisten bei einer täglichen Pressekonferenz am Freitag.

Einige hochrangige US-Beamte hatten sogar öffentlich erklärt, dass die Zusammenarbeit in der Kernenergie als geopolitisches Instrument genutzt werden sollte. China lehnt diese Art der Politisierung der Zusammenarbeit in der Kernenergie entschieden ab.

Geng beantwortete eine Frage zum jüngsten Bericht der US-Arbeitsgruppe für Kernbrennstoffe, zu deren Mitgliedern die verantwortlichen US-Minister für Energie und Inneres, Dan Brouillette und David Bernhardt, gehören. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht warfen die Beamten Peking und Moskau vor, ihre Vertragspartner nicht an die "gleichen hohen Standards" wie die USA zu halten und "niedrigere Standards als Verkaufsargument" zu benutzen. Ferner wurde behauptet, dass chinesische und russische Unternehmen es ausländischen Ländern erlauben, Nukleartechnologie zu importieren, "ohne die gleichen Nichtverbreitungs-Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, die von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten verlangt werden".

Geng wies die Behauptungen des Berichts als "völlig unvereinbar mit den Tatsachen" zurück und sagte, Peking habe die Nutzung der zivilen Atomkraft stets "verantwortungsvoll" gefördert.

Er betonte, dass China auch weiterhin "seine internationalen Nichtverbreitungsverpflichtungen strikt einhalten" und die Zusammenarbeit mit anderen Staaten "auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts und zum gegenseitigen Nutzen" führen werde.

In der vergangenen Woche äußerte sich das US-Außenministerium besorgt darüber, dass China bei seinen unterirdischen Atomtests im Jahr 2019 angeblich gegen den sogenannten "Zero Yield"-Standard verstoßen habe. Der Begriff "Zero Yield" bezieht sich auf einen Atomtest ohne eine explosive Kettenreaktion, die der durch einen Atomsprengkopf verursachten ähnlich wäre. Peking erklärte, dass diese Behauptungen "völlig unbegründet" seien, und bekräftigte, dass das Land alle seine völkerrechtlichen Verpflichtungen erfülle.

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