Corona-Epidemie: Brandenburg verhängt Quarantäne – Erste Todesfälle in Deutschland

In der brandenburgischen Kleinstadt Neustadt (Dosse) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin müssen 730 Schüler zweier Schulen und eines Internats sowie ihre direkten Kontaktpersonen bis zum 17. März zu Hause bleiben. Zudem wurden die ersten zwei Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Lehrer einer Gesamtschule in Neustadt/Dosse (Kreis Ostprignitz-Ruppin) hatten Anfang März Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Berlinerin. Insgesamt 19 Menschen sollen nach Angaben der Behörden bei mehrstündigen Beratungen zu der auf COVID-19 positiv getesteten Frau Kontakt gehabt haben.

Nun sollen 4.000 bis 5.000 Menschen in häusliche Quarantäne. Das sagte der Amtsdirektor der Kleinstadt Neustadt/Dosse, Dieter Fuchs, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Bisher weise laut Verwaltung keiner der Teilnehmer der Beratungen Symptome einer Coronavirus-Erkrankung auf. Es gebe auch keine bestätigte Folgeinfektion.

Wie es auf der Internetseite des Landkreises Ostprignitz-Ruppin heißt, bleiben folgende Einrichtungen bis zum 17. März geschlossen: Prinz-von-Homburg-Schule in Neustadt (Dosse) inklusive des Grundschulteils, der Hort sowie die Außenstelle Neustadt der Förderschule des Landkreises. Gleiches gelte auch für die Reitinternate Mühle Spiegelberg und Schloss Spiegelberg. 

Die Schul-, Internats- und Hortschließungen sowie die umfangreichen Quarantänemaßnahmen erfolgen vorsorglich, um das Risiko von Folgeinfektionen so gering wie möglich zu halten.

Die Maßnahme des Gesundheitsamts betrifft demnach die Schüler der Gesamtschule, Lehrer, Verwaltungsmitarbeiter und die Angehörigen. Die Schule mit angegliederter Grund- und Förderschule wird von insgesamt 730 Kindern aus dem gesamten Bundesgebiet und der Region besucht.

Erste zwei Todesfälle in Deutschland 

In Deutschland sind erstmals im Zusammenhang mit dem Coronavirus zwei Menschen gestorben. Es handele sich um eine Person in Heinsberg und eine in Essen, teilte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium mit.  

Beim Opfer aus Essen handelt es sich um eine 89-jährige Frau, bei der das Virus am vergangenen Dienstag festgestellt worden war. Sie sei an einer Lungenentzündung in Folge der Coronavirus-Infektion gestorben. Angaben zum Alter und Geschlecht des anderen Toten wurden zunächst nicht gemacht. Weitere Einzelheiten will der Landrat am Abend bekannt geben.

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