Auto des AfD-Chefs Tino Chrupalla ist abgebrannt – Verdacht der Brandstiftung

Das Auto des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla ist in der Nacht zu Montag ausgebrannt, die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Chrupalla teilte mit, der Wagen habe auf dem abgeschlossenen Grundstück seines Hauses im sächsischen Gablenz gestanden.

Nach Angaben der Polizei konnte die Feuerwehr eine Ausbreitung der Flammen verhindern, das Auto aber nicht mehr retten. Der Fahrzeughalter des Autos, der anonym bleiben wollte, habe nach eigenen Löschversuchen über Atembeschwerden geklagt und sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete die Polizei weiter. Es werde wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt. Der polizeiliche Staatsschutz prüfe einen politischen Hintergrund.

Bei aller Schärfe in der politischen Auseinandersetzung, aber das ist ein direkter Angriff auf meine Familie. Das überschreitet alle nur denkbaren Grenzen. Diese Eskalation muss aufhören, sagte Chrupalla der Bild-Zeitung. 

Entgegen der dpa-Meldung, wonach ein nicht namentlich genannter Fahrzeughalter bei der Löschung des Feuers verletzt wurde, berichtet die Bild, die mit Tino Chrupalla sprechen konnte, er sei es selbst gewesen. Er habe den Brand bemerkt und versucht, ihn selbst zu löschen. Dabei erlitt er eine Rauchvergiftung und wurde in eine Klinik gebracht. Nach mehreren Stunden auf Station entließ Chrupalla sich selbst aus der Klinik, so die Bild

Nur einen Tag zuvor beklagte der AfD-Vorsitzende in einer Rede die Ausgrenzung seiner Partei und die Verrohung der Politik. Gleichzeitig kritisierte er "Entgleisungen" in den eigenen Reihen und mahnte verbale Abrüstung an. 

Wenn das so weitergeht, dann haben wir hier in den nächsten Jahren einen Bürgerkrieg", sagte er am Samstag auf einem Landesparteitag der sächsischen AfD in Weinböhla.

Nach der Bluttat von Hanau sei die AfD zu "Handlangern rassistischer Morde" abgestempelt worden. Die AfD werde nicht nur politisch ausgegrenzt, sondern auch gesellschaftlich geächtet und isoliert. In Sachsen sei die Welt vielleicht noch halbwegs in Ordnung.

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(rt/dpa)