Er will es noch mal wissen: Friedrich Merz kandidiert für CDU-Vorsitz

Bis Ende April will die CDU ihre neue Führung bestimmen. Eine einvernehmliche Lösung ist nicht in Sicht, Konflikte dürften bleiben. Bisher kandidiert allein Norbert Röttgen offiziell für den Vorsitz. Nun wirft ein Altbekannter seinen Hut in den Ring – Friedrich Merz.

Das Verfahren für die Wahl eines neuen CDU-Chefs steht fest – und auch Friedrich Merz wagt sich nun offiziell aus der Deckung. Die CDU wird somit erneut in einer Kampfkandidatur mehrerer Bewerber über ihren künftigen Parteivorsitz entscheiden. 

Nach dem CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen will nun auch der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz um den Posten des Parteichefs kämpfen. Seine offizielle Kandidatur will er an diesem Dienstag verkünden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Parteikreise.

Beflügeln dürften Merz die Umfragewerte

An zwei Frauen ist der heute 64-Jährige in seinem bisherigen politischen Leben an entscheidenden Stellen gescheitert: Angela Merkel verdrängte ihn 2002 nach der verlorenen Bundestagswahl vom Unionsfraktionsvorsitz. Die Karriere Merkels – die nur gut ein Jahr älter ist als Merz – neigt sich nach langer Kanzlerschaft nun dem Ende zu.

Ende 2018 unterlag Merz Annegret Kramp-Karrenbauer im Kampf um den CDU-Vorsitz knapp. Jetzt sieht er eine neue Chance. In Berlin gelten Merz und Röttgen, der bislang als Einziger offiziell seine Kandidatur für die Nachfolge von Kramp-Karrenbauer angekündigt hat, als Intimfeinde Merkels. Beflügeln dürften Merz die Umfragewerte. Meist führt er das Feld jener an, die als mögliche Nachfolger gehandelt werden, vor CSU-Chef Markus Söder, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet oder Gesundheitsminister Jens Spahn.

Kommt die CDU mit einem neuen Parteichef aus dem Umfragetief heraus?

In Hamburg ereilte die wohl einzige verbliebene deutsche Volkspartei ein Desaster. Die dortige CDU erzielte bei der Bürgerschaftswahl am vergangenen Sonntag das schlechteste Ergebnis der Partei bei Landtagswahlen seit fast 70 Jahren. Ob die Partei mit einem neuen Vorsitzenden oder einem Führungsteam den Abwärtstrend stoppen, aus dem Umfragetief herauskommen und wieder Wahlen gewinnen kann, bleibt abzuwarten.

Eines ist sicher: Beim Sonderparteitag in neun Wochen wird es wieder eine Kampfabstimmung zwischen mehreren Bewerbern geben. Damit läuft die CDU Gefahr, die innerparteiliche Spaltung zu vertiefen. Gewählt werden soll am 25. April in Berlin.

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(rt/dpa)