Friedrich Merz gibt Ende März seinen derzeitigen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender bei BlackRock Deutschland auf, um sich politisch wieder stärker in der CDU engagieren zu können. Der frühere Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag sagte am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): "Ich habe mich entschieden, meine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock in Deutschland zum Ende des ersten Quartals zu beenden. Es war mir eine Freude und große Ehre, das Unternehmen in Deutschland über die vergangenen vier Jahre zu begleiten."
Er wolle seine "Zeit nun nutzen, die CDU noch stärker bei ihrer Erneuerung zu unterstützen und mich weiter politisch einzubringen". Deutschland und Europa stünden zu Beginn des neuen Jahrzehnts vor großen Herausforderungen. "Ich möchte dazu beitragen, dass unser Land erfolgreich bleibt und zukunftsfähig wird", sagte Merz.
BlackRock, weltweit größtes Unternehmen für Vermögensverwaltung, bedankte sich seinerseits bei Merz "für seinen Rat und seine Unterstützung beim erfolgreichen Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten". Man werde zu gegebener Zeit einen Nachfolger als Aufsichtsratsvorsitzenden von BlackRock in Deutschland bekannt geben, hieß es.
Eine Kandidatur zur Bundestagswahl im kommenden Jahr lässt Merz weiterhin offen. Er habe erst kürzlich deutlich gemacht, dass er sich auch um ein Bundestagsmandat bewerben wird, falls er nochmals ganz in die Politik zurückkehrt, sagte sein Sprecher Armin Peter unlängst. Weiterhin gelte (auch) für Merz, dass derzeit in der CDU keine Personaldebatten geführt werden müssten, es gehe um Sachfragen.
Der 64 Jahre alte Friedrich Merz ist seit Juni 2019 Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU. Im Dezember 2018 war er Annegret Kramp-Karrenbauer im Ringen um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel für den Vorsitz der CDU knapp unterlegen. Noch immer gilt Merz vielen Mitgliedern seiner Partei als Hoffnungsträger. Der Sauerländer war von 1994 bis 2009 Bundestagsabgeordneter, von 2000 bis 2002 Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag.
Merz wurde im vergangenen Jahr immer wieder als Kanzlerkandidat der CDU ins Gespräch gebracht. Diese Stimmen wurden allerdings leiser, als Kramp-Karrenbauer auf dem Parteitag im vergangenen November eine Art Vertrauensfrage an die Partei richtete und danach große Zustimmung erhielt.
Merz hatte der CDU-Spitze Mitte Januar erneut angeboten, in einem Team für den nächsten Wahlkampf eine Rolle zu spielen. Er wurde insbesondere vom Wirtschaftsflügel immer wieder auch als möglicher zukünftiger Wirtschafts- oder Finanzminister gehandelt.
Merz forderte die Union wiederholt zu größeren Anstrengungen auf, unzufriedene Wähler von den Grünen wie auch von der AfD zurückzugewinnen. Es müsse CDU und CSU gelingen, auch jene "Gutmeinenden" zurückzuholen, die sich in die AfD verirrt hätten. Gerade von der AfD seien etliche Prozent an Wählerstimmer für die CDU zurückzugewinnen.
(rt/dpa)