"So etwas wie dich hätte man früher vergast" – Lehrer darf trotz Ermittlungen weiter unterrichten

Er soll einen Schüler mit Migrationshintergrund derart schwerwiegend beleidigt haben, dass die Staatsanwaltschaft Düsseldorf gegen den Lehrer ermittelt. Dennoch darf er weiter unterrichten. Begründung der evangelischen Schule: Es sei eine vertrauliche Angelegenheit.

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Gegen einen Lehrer an einer Schule in Nordrhein-Westfalen wird wegen Beleidigung eines Schülers mit Migrationshintergrund ermittelt. Der Lehrer soll an einer Schule in Hilden zu dem Schüler gesagt haben:

Du hast hier schon mal überhaupt nicht zu grinsen. So etwas wie dich hätte man früher vergast.

Die Ermittlungen dauerten noch an, sagte eine Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Montag. Der Sender RTL hatte zuerst über den Fall berichtet: Im Juni 2019 soll sich der Mathelehrer entsprechend geäußert haben. Die deutsche Mutter des Schülers mit libanesischem Vater habe Strafanzeige erstattet.

Mehrere Mitschüler hätten als Zeugen bestätigt, dass die Aussage so gefallen sei. "Für mich war klar, dass das seine Haltung zu nicht-deutschen Kindern ist", erklärte die Mutter des Schülers dem RTL-Magazin Punkt 12. Ihr Sohn habe inzwischen die Schule gewechselt, der Lehrer unterrichte dort weiter.

Ein Sprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland – Träger der Schule – sagte, es sei ein innerkirchliches Verfahren gegen den Lehrer eingeleitet und dann ausgesetzt worden. Wie üblich werde man zunächst den Ausgang der strafrechtlichen Ermittlungen abwarten. Suspendiert worden sei der Pädagoge nicht. Die Gründe dafür seien vertraulich.

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(rt deutsch/dpa)