US-Botschafter Grenell: Sanktionen gegen Nord Stream 2 kommen Europa zugute

Nach Sanktionen gegen Nord Stream 2 hätte US-Botschafter Richard Grenell Beglückwünschungen europäischer Diplomaten erhalten. Die Maßnahme der USA würde helfen, europäische Energiequellen zu diversifizieren. Der deutschen Regierung wirft er vor, es sei nicht proeuropäisch genug.

Die Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee ist eine Fortführung des Erfolgs von Nord Stream. Sie soll die Energiesicherheit garantieren. Kurz vor der Fertigstellung wollen die Vereinigten Staaten das Megaprojekt, welches russisches Gas nach Deutschland befördert, aufhalten, indem sie Betreiberfirmen der hoch spezialisierten Schiffe sanktionieren, die Rohre für die Pipeline durch die Ostsee verlegen. 

Für US-Botschafter Richard Grenell in Deutschland sind die Sanktionen der Vereinigten Staaten gegen Nord Stream 2 "eine sehr proeuropäische Entscheidung": 

15 europäische Länder, die Europäische Kommission und das Europäische Parlament haben allesamt ihre Bedenken an dem Projekt angemeldet. 

Grenell verwies auch auf die Glückwünsche, die ihn von Seiten europäischer Diplomaten erreicht hätten, nannte diese jedoch nicht. Die Sanktionen zielten darauf ab, europäische Energiequellen zu diversifizieren. Kritiker sehen in dem Projekt eine Abhängigkeit von russischem Gas. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Grenell die deutsche Regierung kritisiert. So wirft er Deutschland vor, zu wenig für die Verteidigung auszugeben. 

Die Hälfte der Kosten der Ostseepipeline trägt der russische Konzern Gazprom. Ebenfalls hieran beteiligt sind die Energieunternehmen Wintershall Dea, OMV, Royal Dutch Shell und Engie. Nach der Verhängung der US-Sanktionen gegen die Betreiberfirmen stellte die Schweizer Firma Allseas ihre Bauarbeiten ein. Zu groß erschienen dem Unternehmen die Drohungen aus Washington.