Deutschland

Staatsvertrag für jüdische Seelsorge bei der Bundeswehr unterzeichnet

Rund 300 Soldaten der Bundeswehr sind jüdischen Glaubens. Nach mehr als 75 Jahren soll es bald wieder Militärrabbiner geben. Hierzu wurde ein Staatsvertrag unterzeichnet. Die Bundesverteidigungsministerin spricht von einem Bekenntnis zum Judentum in Deutschland.
Staatsvertrag für jüdische Seelsorge bei der Bundeswehr unterzeichnetQuelle: Reuters © Fabrizio Bensch

Im Rahmen des Gemeindetages des Zentralrats der Juden in Berlin wurde der Staatsvertrag zur jüdischen Seelsorge bei der Bundeswehr am Freitag unterzeichnet. Diesem hatte das Bundeskabinett letzte Woche zugestimmt. Noch fehlt die Zustimmung des Bundestags im nächsten Jahr. 

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach bei der Unterzeichnung von einem "bewegenden Moment". Über die künftigen Militärrabbiner sagte sie: 

Nach rund 100 Jahren werden wir wieder jüdische Militärrabbiner in der Bundeswehr einrichten. Ein klares Bekenntnis: Jüdisches Leben ist selbstverständlich in unserem Land. 

Kramp-Karrenbauer verwies neben den Verbrechen der Deutschen an den Juden auch auf den Ersten Weltkrieg, in dem jüdische Soldaten einen wichtigen Beitrag geleistet hätten. Zentralratspräsident Josef Schuster ist sich sicher, dass die Militärrabbiner helfen werden, der Gewissensbildung unter den Soldaten beizutragen: 

Die Militärrabbiner werden die Bundeswehr bereichern. Sie werden sowohl als Seelsorger und Vertrauenspersonen für die Soldaten zur Verfügung stehen als auch über den lebenskundlichen Unterricht zur Gewissensbildung der Soldaten beitragen. Die Berufung von Militärrabbinern unterstreicht die Verankerung der Bundeswehr in unserer demokratischen Gesellschaft. 

Schuster sprach in seiner Rede von einer rechten Gefahr in Deutschland, einer "Radikalisierung, die sich von rechts in die Mitte der Gesellschaft ausbreitet": 

Es darf nicht sein, dass ein Rabbiner in einem öffentlichen Verkehrsmittel lautstark beleidigt wird und keiner der Umsitzenden eingreift. Es darf nicht sein, dass einem jungen Mann in der Umkleide eines Fitnessstudios die Kippa vom Kopf gerissen und in den Müll geworfen wird, und alle schauen weg. 

Der Gemeindetag findet unter dem Motto "In Deutschland zu Hause" statt. Es finden Diskussionen, Lesungen und Podiumsgespräche statt. Neben Annegret Kramp-Karrenbauer ist der Grünen-Chef Robert Habeck geladen. 

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