Ab April 2020 veranstalten 19 NATO-Mitgliedsländer über zwei Monate lang die Militärübung "Defender 2020". Die Führung dieses Manövers übernehmen die USA, die dazu 37.000 Soldaten und entsprechendes schweres Kriegsgerät bereitstellen. Von den fast 40.000 US-Soldaten sind 17.000 bereits in Europa stationiert. Der Rest soll zusammen mit zusätzlichen Kampfpanzern, Artillerie sowie weiteren Waffensystemen nach Europa eingeflogen und eingeschifft werden. Das Manöver gilt als das größte seiner Art seit Ende des Kalten Krieges.
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Als zentrale logistische "Drehscheibe" des Manövers unter US-Kommando agiert dabei Deutschland. Wie die Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Alexander Neu mitteilte, wird die Bundeswehr die US-Truppen in großem Umfang unterstützen:
Nach derzeitiger Planung werden Unterstützungsleistungen an 13 Standorten erbracht. Diese umfassen zum Beispiel die Einrichtung und den Betrieb von drei Convoy Support Centern in Garlstedt, Burg und der Oberlausitz sowie den Aufbau einer Tankanlage auf dem Truppenübungsplatz Bergen.
Die US-Truppen mit ihrem Kriegsgerät sowie Militäreinheiten weiterer NATO-Länder sollen zwischen April und Mai zu Luft, zu Wasser und über die bereits chronisch überlasteten Straßen- und Schienensysteme der Bundesrepublik Deutschland transportiert werden. In ihrer Antwort listet die Regierung die betroffenen Flug-, See- sowie Binnenhäfen auf und nennt auch die geplanten Achsen für die Verlegung der Soldaten über die Straße, die im Norden über Frankfurt (Oder) und Görlitz nach Polen führen.
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Mit der Verlegung Abertausender Soldaten und schwerem Militärgerät durch die Bundesrepublik geht nachweislich ein enormer zusätzlicher Ausstoß an CO2 und weiteren Umweltbelastungen einher. In Zeiten von gestiegenem Umweltbewusstsein, offiziell erklärtem Kampf gegen CO2-Emissionen und "Klimanotständen" wollte RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg auf der Bundespressekonferenz wissen, wie das Bundesumwelt- und das Verteidigungsministerium den ökologischen Fußabdruck des Großmanövers Defender 2020 in Deutschland evaluieren: