Linken-Politiker Klaus Ernst zu RT: "EU muss jetzt Gegensanktionen gegen USA durchsetzen" (Video)

Nord Stream 2 soll vom kommenden Jahr an unter Umgehung von Polen und der Ukraine Gas von Russland nach Deutschland liefern. Bislang wurden nach Angaben des Nord-Stream-2-Konsortiums mehr als 2.100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch.

Die USA wollen die Fertigstellung noch verhindern. Das US-Repräsentantenhaus stimmte am Mittwoch über den "National Defense Authorization Act" ab, der nun vom US-Senat abgesegnet und vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump unterzeichnet werden muss. Die Sanktionen zielen auf Betreiberfirmen ab, die mit spezialisierten Schiffe die Rohre der Pipeline durch die Ostsee verlegen. Gegen Manager und Hauptaktionäre mit Kontrollmehrheit dieser Firmen sollen Einreiseverbote in die USA verhängt werden. Bestehende Visa sollen widerrufen werden. Transaktionen der Betroffenen, die sich auf ihre Geschäfte oder ihren Besitz in den USA beziehen, sollen blockiert werden können.

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Klaus Ernst ist Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Er kritisiert die geplanten US-Sanktionen im RT Deutsch-Interview scharf und spricht von einer Einmischung in europäische Angelegenheiten.

Deutschland und die EU können ihre eigene Energiepolitik so gestalten, wie sie das für richtig halten", erklärt Ernst.

Nord Stream 2 wird bei einem Gesamtinvestitionsumfang von rund zehn Milliarden Euro je zur Hälfte vom russischen Energieriesen Gazprom und den fünf europäischen Unternehmen OMV, Wintershall Dea, Engie, Uniper und Shell finanziert. Mehr als 90 Prozent der 1.255 Kilometer langen Strecke sind bereits fertiggestellt.