Mehr als 1,8 Millionen Bundesbürger sind seit dem Jahr 2010 ins Ausland gezogen. Die Gesamtzahl der Ausgewanderten liegt höher, denn nur bei 1,8 Millionen Menschen ist den deutschen Behörden die neue Adresse im Ausland auch bekannt.
Professor Marcel Erlinghagen vom Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen sagte zu den Studienergebnissen des Wiesbadener Bundesinstituts für Bevölkerungsentwicklung (BiB):
Es gehen nicht die Verbitterten oder Enttäuschten. Der Weg ins Ausland ist chancengetrieben.
Bei rund 60 Prozent der Befragten habe sich durch den Umzug das Einkommen im Schnitt um knapp 1.200 Euro erhöht. Das wissenschaftliche Institut hatte die Studie gemeinsam mit dem BiB erhoben.
Menschen ohne akademische Ausbildung sind hingegen unterrepräsentiert, wie die Befragung ergab. Dreiviertel der Studienteilnehmer haben einen Hochschulabschluss. Außerdem seien die Auswanderer rund 36,6 Jahre alt. Das sei rund zehn Jahre unter dem Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass der Auslandsaufenthalt meist temporär ist. Die meisten verbleiben nur ein paar Jahre im Ausland. Für die Studie wurden 10.000 deutsche Staatsbürger befragt, die zwischen Juli 2017 und Juni 2018 ins Ausland gezogen beziehungsweise aus dem Ausland zurückgekehrt sind.
(rt deutsch/dpa)